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Demeter-Ausbildung: Pilotprojekt in Niedersachsen zur Anerkennung als Ersatzschule

Auszubildende und Ausbilder auf dem Acker
Foto: Netzwerk Biodynamische Bildung

Die biologisch-dynamische Landwirtschaft ist eine Pionierin des Ökolandbaus – bereits 1924 legte Rudolf Steiner auf Bitte von Landwirten mit mehreren Vorträgen den Grundstein zu dieser neuen ganzheitlich ausgerichteten Wirtschaftsform. Heute genießen ihre unter dem Markennamen Demeter vertriebenen Produkte unter VerbraucherInnen hohes Ansehen, weil sie umfassende und strenge Kriterien in Sachen Nachhaltigkeit erfüllen. Auch unter dem landwirtschaftlichen Nachwuchs ist das Interesse groß, erklärt Jakob Ganten, Geschäftsführer des 2019 gegründeten Netzwerks Biodynamische Bildung: „Wir haben deutschlandweit in manchen Regionen doppelt so viele Bewerberinnen und Bewerber als es Ausbildungsstellen gibt.“ Da die Aus- und Weiterbildung bisher in Form von freien Berufsbildungsangeboten erfolgt, ist der Zusammenschluss der verschiedenen Träger besonders wichtig. Ihr Ziel ist eine enge Kooperation bei der inhaltlichen Ausgestaltung sowie der Finanzierung der Angebote.

In einem von der SAGST geförderten Pilotprojekt wird nun die staatliche Anerkennung der sogenannten „Freien Ausbildung“ in Niedersachsen als Ersatzschule angestrebt. „Ein solcher Schritt wäre ein Meilenstein für die biodynamische Bewegung“, ist SAGST-Projektleiter Christian Wüst überzeugt. „Er verspricht nicht nur eine deutlich solidere und verlässlichere Finanzierung, sondern auch eine breitere öffentliche Akzeptanz.“ Allerdings muss die bestehende Ausbildung für eine solche Anerkennung an die vorgegebenen Rahmenbedingungen angepasst werden, erklärt er: „Das betrifft Curriculum, Ausbildungsunterlagen und Prüfungsordnungen ebenso wie interne Prozesse und die Qualifizierung des Lehrpersonals. Eine weitere zentrale Vorgabe ist die Qualitätssicherung durch eine externe Zertifizierung.“ Als mögliche Standorte stehen drei Demeter-Betriebe in Osnabrück, Hannover und Celle zur Diskussion. Sollte die staatliche Anerkennung erteilt werden, könnten in der gesamten Bundesrepublik weitere biodynamische Ausbildungsstätten auf den Erfahrungen des Pilotprojekts aufbauen und sich ebenfalls darum bemühen.