SAGST implizit 7 als ewiger Kalender erschienen
Der Mensch ist eine Sonne, sagt Novalis, und die Sinne sind seine Planeten. Indem wir sehen, riechen, hören, schmecken oder tasten, erleben und erkunden wir die Welt. Doch dieser Fünfklang, der landläufig unsere Wahrnehmung bestimmt und sich in vielen Schulbüchern findet, ist unvollständig. Schon vor rund 150 Jahren entdeckten Wissenschaftler einen sechsten Sinn. Ihm verdankt der Mensch nicht etwa, wie der Volksmund annimmt, gute oder unschöne Vorahnungen, sondern sein Gleichgewicht. Darüber hinaus verfügen wir über zahlreiche andere Rezeptoren, die uns zusätzlich zu Druck, Temperatur und Schmerz auch Unwohlsein erfahren lassen und ein Empfinden für Bewegungen sowie die Lage unseres Körpers vermitteln.
In modernen Fachbüchern ist daher – je nach Zählweise – von bis zu 13 Sinnen die Rede. Komplett ist unser Sonnen- bzw. Sinnessystem damit jedoch immer noch nicht. Schließlich sind wir, eine entsprechende Achtsamkeit vorausgesetzt, auch in der Lage, Gedanken, Regungen sowie das Wesen unseres Gegenübers zu erspüren. Diesen bekannten, verkannten oder unbekannten Sinnen hat sich die Software AG – Stiftung (SAGST) mit ihrer diesjährigen Stiftungspublikation gewidmet. Sie kann dabei keineswegs Rudolf Steiners mehr als zehnjährige Forschung zur Sinneslehre nachzeichnen.
Vielmehr will sie seine Betrachtungen als Impuls nutzen, um – neben sinnvollen Projekten aus ihrem Förderumfeld – den menschlichen Wahrnehmungsmöglichkeiten für Geistiges, Gefühle und sich selbst mehr Aufmerksamkeit zu schenken sowie der permanenten Reizüberflutung in unserer Gesellschaft etwas entgegenzusetzen. Das tut implizit 7 durch bewusste Reduktion und die Konzentration auf ein ungewohnt schlankes Format, das an Steiners Vorstellung von zwölf miteinander zusammenhängenden Sinnesfeldern anknüpft.
Diese Ganzheit wird als ewiger Kalender mit zwölf Monatsblättern erlebbar – zusammengehalten durch einen Holzfuß, der in der LebensWerkGemeinschaft gGmbH in Berlin von Menschen mit Assistenzbedarf gefertigt wurde. Die gewählte Reihenfolge greift eine von mehreren Zuordnungen Steiners zu den Tierkreiszeichen auf und spannt damit einen Bogen zum Eingangszitat dieses Artikels. Ganz im Sinne von Novalis möchte die SAGST mit diesem Jahresweiser herzlich dazu einladen, den uns umgebenden Sinneskosmos neu zu entdecken.
Anregungen dafür bieten nicht nur Kalendermotive, Projekteinblicke sowie unsere monatlichen Online-Erweiterungen, sondern auch die Illustrationen der Alanus-Absolventin Christina Hunold. Sie untermalen die praktischen Übungen zur Sinnesschulung, die u. a. von Matthias Schenk, dem Schöpfer des Erfahrungsfelds zur Entfaltung der Sinne und des Denkens im Wiesbadener Schloss Freudenberg stammen. Als überraschendes, erkenntnisbringendes „GeSCHENK“ beginnen sie voraussetzungslos bei alltäglichen Momenten, fordern unsere Sinne heraus und breiten sich aus – manchmal bis über die Ränder unserer Vorstellungen hinaus.
Die vielfältigen „Impulse für die Sinne“ sind zeitlos und nicht nur im Jahr 2024 gültig. Eine kostenfreie Bestellung ist für alle Interessierten unter info(at)sagst.de, solange der Vorrat reicht, möglich.