Draußen lernen: Freie Naturschule Ravensburg

Raus aus dem Klassenzimmer und rein ins Leben: Die zum Schuljahr 2024/25 eröffnete Freie Naturschule Ravensburg am Horrachhof setzt bewusst auf vielfältige Lernerfahrungen in unterschiedlichsten Lebensfeldern.
Seit September 2024 besuchen 25 Kinder in zwei altersgemischten Lerngruppen die neue „Draußenschule“, die am Horrachhof in Berg ihre Heimat gefunden hat. Der traditionsreiche Bioland-Familienbetrieb liegt wenige Kilometer westlich von Ravensburg inmitten von Wald und Wiesen – beste Voraussetzungen für naturnahe Erlebnisräume. Der Unterricht findet hier ganzjährig und bei jeder Witterung hauptsächlich draußen statt. Das Bildungskonzept beruht auf den Ansätzen von Rebeca und Mauricio Wild und greift Anregungen aus der Montessori-Didaktik sowie Draußenpädagogik auf: Gelernt wird in, mit und über die Natur, was die physischen, mentalen, sozialen, kreativen und emotionalen Kompetenzen der Kinder gleichermaßen fördern soll. Zudem entwickeln die SchülerInnen so eine enge Beziehung zur Natur, die sie als schützenswert erleben.
Die Entscheidungsprozesse an der Schule beziehen die SchülerInnen aktiv mit ein. Diese partizipative Haltung spiegelt sich auch in der Unterrichtsgestaltung wider, in der LernbegleiterInnen sowohl freilassende Lernräume als auch gezielte Impulse anbieten. Hiervon profitieren aktuell die Klassenstufen 1 bis 5, die in zwei Gruppen aufgeteilt sind. Eine dritte ist für die Klassenstufen 8 bis 10 geplant. Langfristig sollen rund 70 SchülerInnen aufgenommen werden. Die wissenschaftliche Begleitung des Vorhabens liegt bei Univ.-Prof. Dr. Matthias D. Witte von der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Die SAGST unterstützt die Initiative während der ersten drei Jahre, in denen es für Freie Schulen noch keinerlei staatliche Fördermittel gibt, mit einer Anschubfinanzierung. „Damit ermöglichen wir ein zukunftsweisendes, naturdidaktisches Bildungsprojekt, das weit über die Region hinaus Bedeutung haben kann“, erläutert Projektleiter Johannes Schmidt. „Kinder können hier wichtige Kompetenzen erwerben, um zu VermittlerInnen zwischen Natur, Gesellschaft und Technik zu werden.“