Keine Chance für Fake News
Jugendliche beziehen ihre Nachrichten überwiegend aus dem Internet und sozialen Medien, wo sie häufig mit Fake News, Hassrede und Desinformation konfrontiert sind. Die Fähigkeit, Fakten von Meinungen und Werbung zu unterscheiden, wird daher immer mehr zur Schlüsselqualifikation für eine fundierte Urteilsbildung. Studien zeigen jedoch, dass an vielen Schulen sinnvolle medienpädagogische Konzepte fehlen.
Hier setzt ein Förderprojekt an, das die Medienmündigkeit an Waldorfschulen stärken soll. Der Medienpädagoge und Waldorflehrer Franz Glaw sowie weitere erfahrene KollegInnen kooperieren dabei mit dem Journalismus-Startup Buzzard. Dieses sammelt Medienberichte zu aktuellen Themen aus einem breiten Meinungsspektrum, ordnet diese journalistisch ein und bietet strukturierte Übersichten – eine wertvolle Hilfestellung, um in der oft unübersichtlichen Debattenlage den Überblick zu behalten. Über eine App erhalten NutzerInnen täglich Inhalte aus über 2.000 Medien, ergänzt durch Zusammenfassungen und Hintergrundinformationen. Das Angebot richtet sich an Privatpersonen und Unternehmen, mit entsprechenden Lizenzen können aber auch Lehrkräfte exklusive Inhalte digital oder analog im Unterricht nutzen.
„Digitale Medien sind heute fester Bestandteil unserer Realität“, betont SAGST-Projektverantwortliche Jana Theurer. „Um sie als unterstützende Werkzeuge effektiv einsetzen zu können, ist es entscheidend, den Umgang mit ihnen zu lernen.“ Im Rahmen der Waldorfschul-Kooperation wird ein medienpädagogischer Baukasten mit praxisnahen Unterrichtsmaterialien entwickelt, die in den spezifischen Lehrplan integriert werden können. Workshops und Schulungen helfen den LehrerInnen bei der Umsetzung ebenso wie ein Netzwerk von Pilotschulen, das den Erfahrungsaustausch fördert. Das Erarbeitete wird zudem zukünftig auf einer Online-Plattform bereitgestellt und dort allen Waldorf-Lehrkräften der Klassen 7 bis 13 zur Verfügung stehen.