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Aktuelles

Vermögensanlage in gesunder Balance

Cover SAGST explizit

Der Förder- und Finanzbericht der SAGST gibt einmal im Jahr nicht nur Einblicke in die Mittelverwendung einer der größten Förderstiftungen Deutschlands, sondern legt auch Zahlen und Fakten rund um ihr Vermögen offen. Dieses wurde 2023 nach dem Verkauf der Anteile an der Software AG neu geordnet und ausgewogen auf verschiedene Assetklassen verteilt. Im Interview zieht Finanzvorstand Markus Ziener nun Bilanz über das zurückliegende Geschäftsjahr und schaut anlässlich der Veröffentlichung von SAGST-explizit auf zentrale Herausforderungen sowie Perspektiven einer grünen Geldanlage.   

Hohe Inflationsraten, massive Kaufkraftverluste und eine geringe Wachstumsdynamik: Die Wirtschaft hat 2023 ein turbulentes Jahr erlebt. Wie ist es der Software AG – Stiftung mit ihrer Vermögensanlage ergangen?
Markus Ziener: Als Stiftung sind wir in verschiedenen Segmenten aktiv, die 2023 durch den Verkauf unserer Anteile an der Software AG nun in eine gesunde  Balance gekommen sind. Dieses Gleichgewicht von Investitionen am Kapital- sowie Immobilienmarkt, direkten Unternehmensbeteiligungen und neu hinzugetretenen Aktivitäten am Geldmarkt hat dazu geführt, dass wir – trotz anspruchsvoller Rahmenbedingungen – zufrieden auf das zurückliegende Geschäftsjahr blicken können und auch an der Börse ein im Rahmen unserer Möglichkeiten angemessenes Ergebnis erzielt haben. Das betone ich an dieser Stelle deshalb besonders, weil sich unsere SAGST-Spezialfonds mit einer Rendite von 4,9 bzw. 4,6 Prozent zwar unter der Performance von DAX 40 und MSCI World bewegt haben, aber auch nicht mit den genannten Indizes vergleichbar sind. Denn unsere strengen Anlagekriterien schließen Investments in bestimmte Branchen wie Pharma, Rüstung und Tabak kategorisch aus.

Erleben Sie diese manchmal als einschränkend?
Markus Ziener: Die Kapitalanlage der SAGST darf – so heißt es schon in unserer Satzung – nicht dem Stiftungszweck entgegenstehen. Unsere Anlagerichtlinie, in der wir neben diesen Negativkriterien auch positive Investitionsbedingungen formuliert haben, geht bewusst noch weiter. Das ist aus vollster Überzeugung gewollt, bedeutet aber in aller Konsequenz auch, dass wir im Rahmen unseres Nachhaltigkeitsfonds Aktien nur an wenigen börsennotierten Firmen erwerben können, die unserer Definition nach einen wertvollen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung leisten. Das grenzt den Anlagehorizont ohne Frage ein. Daher haben wir im Laufe des letzten Jahres den Fonds etwas umstrukturiert und sind aus zunächst 100 Prozent aktienbasierten Investments in eine Zwei-Drittel-ein-Drittel-Regelung gegangen –  zwei Drittel Unternehmen, ein Drittel Renten. Das sind letztendlich Anleihen von Betrieben, die nicht ausschließlich börsennotiert sind. Daraus erwarten wir uns eine positive Unterstützung für die Performance des Fonds in Zukunft und konnten in diesem Jahr bereits entsprechende Effekte verzeichnen.

Welche Entwicklungen ergeben sich 2024 für die Vermögensanlage der SAGST insgesamt?
Markus Ziener: Wir haben uns bereits 2022 strategisch dazu entschieden, den Bereich der erneuerbaren Energien aufzubauen und verfolgen diese Entwicklung seit 2023 verstärkt in zweierlei Hinsicht: einerseits über direkte und indirekte Kapitalbeteiligungen an Energieversorgern, andererseits durch Direktinvestments in Solar-, Wasser und Windkraftwerke sowie Speichertechnologien, um – wenn man so will – noch unmittelbarer an der Wertschöpfungstiefe in diesem Sektor zu partizipieren. Bislang haben wir hier insgesamt drei Beteiligungen in Höhe von zusammen rund 52 Millionen Euro realisiert. U. a. sind wir bei der EWZ Deutschland GmbH, eine Tochter der Züricher Stadtwerke, investiert, die bis 2050 den Energiebedarf ihrer Kundinnen und Kunden komplett aus eigenen regenerativen Quellen decken möchte. Darüber hinaus haben wir uns an der Schweizer Aventron AG beteiligt, die ebenfalls grünen Strom erzeugt und sich mehrheitlich im Besitz von drei Partnern aus der Energiewirtschaft – namentlich Energie Wasser Bern, den Stadtwerken Winterthur sowie Primeo Energie aus Münchenstein – befindet. 


Die Software AG – Stiftung (Darmstadt) möchte ihr Projektmanagement im Bereich Integrative Medizin verstärken. Details zur Stellenausschreibung und weitere Informationen rund um das Bewerbungsprozedere bei der SAGST finden sich unter https://www.sagst.de/wer-wir-sind/jobs.


Die SAGST hat die Verantwortlichkeiten im Vorstand neu geregelt. Anlass ist das Ausscheiden von Achim Grenz, der in den letzten zwölf Jahren die IT und das Projektmanagement verantwortet hat sowie nun zum 1. Juli in die verdiente Altersteilzeit geht. Nach insgesamt 25 Dienstjahren im Engagement für Mensch und Gesellschaft verlässt der 68-Jährige zwar die Geschäftsführung der Stiftung, bleibt ihr aber als Projektleiter für besondere Fördervorhaben erhalten.


Die aktuelle Stiftungspublikation implizit 7 ist im Januar 2024 in ungewohntem Format erschienen und in Zeiten von medialer Informationsflut sowie sensorischer Dauerbeanspruchung bewusst schlank gehalten. Mit wenigen Bildern, knappen Texten sowie praktischen Übungen gibt sie als ewiger Kalender, der den zwölf – nicht nur fünf! – Wahrnehmungsmöglichkeiten des Menschen gewidmet ist, neben Einblicken in die Fördertätigkeit der Stiftung auch „sinnvolle“ Anregungen für den Alltag.


Im August 2023 ist mit SAGST explizit zum siebten Mal der Förder- und Finanzbericht der Software AG – Stiftung erschienen. Darin zeigt sie für das zurückliegende Geschäftsjahr in Zahlen und Fakten nicht nur auf, wie die Erträge ihres Vermögens zur Erfüllung des Stiftungszwecks verwendet wurden, sondern gibt auch Einblicke in ihre Anlagestrategie. Welche Rolle dafür Immobilien, erneuerbare Energien und ein Spezialfonds für Nachhaltigkeit spielen, schildert Finanzvorstand Markus Ziener im Interview.