Lobby für gesunde Böden

Fruchtbarer Boden
Foto: C. Fischer

Fruchtbare Böden sind nicht nur die Grundlage für gesunde Ernährung, sondern auch ein wichtiger Faktor, um der Klimaerwärmung entgegenzuwirken. Mit Projekten wie dem Bodenfruchtbarkeitsfonds oder den „BodenbotschafterInnen“ unterstützt die Bio-Stiftung Schweiz deshalb LandwirtInnen dabei, die Qualität ihrer Ackerflächen zu verbessern.

Entscheidend ist die Humusschicht, die aus abgestorbener organischer Substanz entsteht: Sie speichert neben Nährstoffen auch Wasser und bindet Kohlenstoff im Boden. Ihm setzt die moderne Landwirtschaft allerdings schwer zu und laugt ihn aus – das gilt selbst im Biolandbau, wo die Qualität der Muttererde ebenfalls tendenziell rückläufig ist. Der 2014 von der Bio-Stiftung Schweiz gegründete Bodenfruchtbarkeitsfonds hilft deshalb 30 Öko-Betrieben in der Schweiz, Deutschland, Österreich und Liechtenstein finanziell und fachlich dabei, die Gesundheit ihrer Böden aufzubauen bzw. zu erhalten.

Diese und weitere Aktivitäten ermöglicht die operative, gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Arlesheim bei Basel (Schweiz) projektbezogen durch Förderungen und Spenden. Bereits seit 1987 engagiert sie sich für umweltgerechten Landbau und ökologisches Konsumverhalten, u. a. durch verschiedene Fonds mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Die Software AG – Stiftung fördert nach einem ersten Pilotzeitraum auch mehrere Module der zweiten Phase des Bodenfruchtbarkeitsfonds. „Zentral ist die Begleitung und Beratung der beteiligten Höfe“, erläutert SAGST-Projektleiter Markus Kleikemper. „Ein Instrument dabei ist das Ziehen von Proben aus dem Boden mit einem Spaten, anhand derer sein Zustand analysiert werden kann.“ In Verbindung mit Entwicklungsgesprächen erhalten die LandwirtInnen dadurch konkrete Anregungen, wie sie ihre Äcker weiter pflegen können.

Zusätzliche Tätigkeitsfelder sind pädagogische Angebote für Kinder und Jugendliche auf dem Schulbauernhof „Untere Tüfleten“ in der Nähe von Dornach sowie die Ausbildung von neuen „BodenbotschafterInnen“. Der entsprechende Lehrgang dauert jeweils ein Jahr. Er findet in mehrtägigen Kursen auf dem Schulbauernhof sowie dem Hofgut Rengoldshausen statt. Die Teilnehmenden lernen, den Boden anhand der Spatenmethode zu beurteilen und erfahren, was den Humusaufbau begünstigt. Nach dem Abschuss stehen sie zum Beispiel bei den regelmäßig veranstalteten Hoftagen als MultiplikatorInnen zur Verfügung.

„Im Zuge der gesellschaftlichen Debatte um Klimaschutz und Nachhaltigkeit gerät auch die Bedeutung gesunder, fruchtbarer Böden endlich stärker ins Bewusstsein“, so Kleikemper. „Dadurch stoßen die Aktivitäten der Bio-Stiftung und Initiativen wie der Bodenfruchtbarkeitsfonds auf wachsendes Interesse.“ Als weiteres Projekt wurde mit Unterstützung der SAGST die Broschüre „Trittst im Alpengift daher!“ erstellt, die für den teilweise intensiven Einsatz von Pestiziden auf den Almen sensibilisieren will. Die Publikation steht auf der Website der Bio-Stiftung kostenlos zum Download bereit oder kann gegen einen Unkostenbeitrag als gedruckte Version bestellt werden.