Besser essen – auch im Alter

Bewohner und Pflegerin beim Essen im Speisesaal
Foto: C. Fischer

Im hauseigenen, biozertifizierten „Speisesaal“ im Erdgeschoss kocht das Küchenteam des anthroposophisch orientierten Altenwohn- und Pflegeheims im Frankfurter Norden täglich frisch. Auch Gäste können nach Anmeldung im Restaurant einkehren, zudem liefert der ambulante Pflegedienst „Melissa“ auf Bestellung mittags „Essen auf Rädern“ nach Hause. Viele Zutaten kommen von den Demeter-Betrieben Dottenfelderhof und Luisenhof im nahe gelegenen Bad Vilbel. Ein weiterer Lieferant ist der ebenfalls biodynamisch wirtschaftende Ökohof der Suchthilfe-Einrichtung „Die Fleckenbühler“ bei Marburg.

Die Verantwortlichen im Haus Aja setzen auf pflanzenbasierte Vollwert-Ernährung mit wenig oder keinem Fleisch. Darin sehen sie alles andere als einen kurzlebigen Trend: „Sie ist eine Notwendigkeit, besonders für das ökologische Gleichgewicht auf unserem Planeten sowie die Lebensbedingungen heutiger und zukünftiger Generationen“, heißt es auf der Website. Das nachhaltige Biokonzept wurde 2020 von „ÖKOPROFIT“ unter 40 teilnehmenden Unternehmen und Organisationen als „Beste Maßnahme des Jahres 2020“ ausgezeichnet. Doch auch der Gesundheit der BewohnerInnen kommt das Konzept zugute – schließlich zählt eine ausgewogene Ernährung zu den wichtigsten Faktoren für Gesundheitsvorsorge und stärkt die Immunabwehr.

Ein weiterer Aspekt ist die interkulturelle Ausrichtung der Speisepläne. Diese berücksichtigt die veränderten Lebenserfahrungen der heutigen BewohnerInnen, unter denen sowohl Alt-68er als auch Menschen aus der ersten Einwanderergeneration sind, die ihren kulinarischen Vorlieben auch im Alter treu bleiben wollen. „Nicht nur unsere Teams, auch unsere BewohnerInnen werden in ihren Essgewohnheiten internationaler und es müssen verstärkt religiös-kulturelle Aspekte berücksichtigt werden“, schreiben die Verantwortlichen. „Ein schmackhaftes pflanzenbasiertes Speisenangebot mit vielseitigen Rezepturen ist hier das Mittel der Wahl.“