„Bunter Ball“: Persönlichkeitsbildung in der Turnhalle

Rothaariges Mädchen hält roten Ball in die Luft
Foto: S. Rauch

Sich selbst und seine eigenen Stärken erleben, Selbstbewusstsein entwickeln und dadurch auch empathischer mit anderen umgehen können – all das und mehr vermittelt das Grundschul-Sportprojekt „Bunter Ball“. Initiiert vom Verein „In safe hands“, richtet es sich an Ganztagsschulen in Bochum und Herne. Wöchentlich 90 Minuten lang fördert das Programm nicht nur die Motorik der SchülerInnen, sondern auch emotionale, soziale und interkulturelle Kompetenzen. Die Kinder lernen, ihre eigenen Gefühle besser wahrzunehmen und zu regulieren, die Perspektiven und Bedürfnisse von anderen zu erkennen und Konflikte eigenständig zu lösen. Eingebettet ist das Projekt in den regulären Sportunterricht. Der Verein schult und begleitet die Lehrkräfte, denen er ein erprobtes didaktisches Konzept für die jeweiligen Klassenstufen zur Verfügung stellt.

Dank der Förderung der SAGST konnte „Bunter Ball“ seit dem Schuljahr 2022/23 von 16 auf 41 Klassen ausgeweitet werden, sodass inzwischen rund 1.250 Kinder und ihre LehrInnen von den Angeboten profitieren. Untersuchungen der Deutschen Sporthochschule Köln sowie der Universität Köln bestätigen die positive Wirkung auf das Klassenklima und die individuelle Resilienz der Heranwachsenden. SAGST-Projektleiterin Jana Weische ist sowohl vom ganzheitlichen Ansatz als auch der nachhaltigen Ausrichtung des Projekts überzeugt: „Nur wenn ich bei mir bin, kann ich auch für andere da sein – davon lebt Gemeinschaft. Wenn Kinder diese Erfahrung über vier Jahre wöchentlich 90 Minuten lang machen, ist das ungeheuer wertvoll“, sagt sie. „Dieses Projektbeispiel zeigt eindrucksvoll, dass Bewegung in Verbindung mit sozial-emotionalen Erfahrungen einen wichtigen Beitrag zu mehr Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit leisten kann. Denn daurchen werden Selbstwirksamkeit und Resilienz erhöht, was sich positiv auf das Lernen insgesamt auswirkt.“