Gesundheit global betrachten: Nachhaltige Ernährung im Unterricht

Kinderhände, die einen Kürbis schneiden
Foto: C. Fischer

Was alles umfasst eigentlich gesunde Ernährung? Viel Obst, Gemüse und Vollkorn, wenig verarbeitete Lebensmittel, am besten regional und saisonal. So weit, so bekannt – das weiß doch jedes Kind. Oder?! Ganz so einfach scheint es dann doch nicht zu sein. Welchen Stellenwert nimmt zum Beispiel unser Essverhalten vor dem Hintergrund herausfordernder globaler Situationen ein? Wie bewerten wir Qualität und Vielfalt unserer Nahrung, wie ihre Auswirkung auf uns selbst sowie das, was uns umgibt? Können bereits junge Menschen Verantwortung für ihre individuellen Ernährungsweisen übernehmen? Und wie werden all diese Fragen (sowie die Antworten darauf) am eigenen Körper spürbar?

Das Projekt der Bonner Waldorfschule „Gesundheit für alle – One Health“ setzt sich genau hiermit auseinander und erweitert die Perspektive um globale Bezüge. Zu diesem Zweck entstehen Lehrplaninhalte für die verschiedenen Klassenstufen. Sie legen den Schwerpunkt auf tatsächliches Erleben als Grundlage für kognitive Veränderungsprozesse. Dies geschieht durch Förderung des Umweltbewusstseins sowie die Stärkung des lokalen Wissens, durch Erfahrungslernen, sensorische und spielerische Aktivitäten. Auch die Schulverpflegung soll in Kooperation mit dem Küchenteam vor Ort noch vielfältiger und hochwertiger werden.

Wissenschaftliche Begleitung leisten die Fakultät für Gesundheit (Department für Humanmedizin) der Universität Witten/Herdecke und das Zentrum für Entwicklungsforschung der Universität Bonn. Initiatoren des Projekts sind die Ethnobiologin Cecilia Eyssartier und der Ernährungswissenschaftler Luis Monterubianesi. Gemeinsam verfolgen sie einen transdisziplinären Ansatz rund um Wissenschaft, Ernährung und Kunst. Mit diesem Dreiklang wollen sie SchülerInnen für eine nachhaltige Entwicklung sensibilisieren.

Doch das Projekt endet nicht etwa mit der Schulglocke. Auch öffentliche Workshops im Rahmen der Bonner SDG-Tage sind geplant (SDG steht für „Sustainable Development Goals“). Ebenso soll es künftig Angebote für Eltern und Kurse an anderen Schulen sowie eigens konzipierte Lernmaterialien geben.