Loidholdhof: Vom Ich zum Du

Zwei Menschen mit und ohne Assisentenzbedarf begegnen sich auf Augenhöhe
Foto: R. Maybach

Persönliche Defizite treten auf dem Loidholdhof in den Hintergrund, stattdessen richtet sich der Blick auf die Qualität der Begegnung sowie die Beziehungspflege. Das idyllisch oberhalb der Donau gelegene Anwesen bietet vielfältige Arbeitsfelder, in denen Menschen mit und ohne Assistenzbedarf gemeinsam tätig werden können: beim Getreide- und Gemüseanbau der biodynamischen Landwirtschaft, in der Fürsorge für die Tiere ebenso wie in Bäckerei, Weberei oder Tischlerei.

„Die Würde des Menschen ist nicht an bestimmte Eigenschaften gebunden, sie ist vielmehr an die Art gebunden, wie diesem Menschen begegnet wird“, heißt es auf der Website des Hofes. Aus der respektvollen Begegnung und unterstützenden Begleitung wiederum können individuelle Zukunftsperspektiven entstehen, etwa im Rahmen einer inklusiven Ausbildung. Ein wichtiges Anliegen, denn bisher haben Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung kaum berufliche Entwicklungsmöglichkeiten, wodurch sie von einem wichtigen Bereich sozialer und gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen sind.

Als Partnerorganisation des mit EU-Geldern geförderten Erasmus+-Projekts „Inclutrain“ engagiert sich der Loidholdhof deshalb gemeinsam mit anderen europäischen Einrichtungen für eine personenzentrierte beruflichen Bildung für Menschen mit Unterstützungsbedarf. Das Besondere dabei: Anstatt die Ausbildung mit einem konkreten, fertigen Berufsbild vor Augen zu beginnen, erarbeiten Auszubildende und Ausbildner die Lernziele und -wege im Rahmen der jeweiligen Fähigkeiten.