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Viele Pflanzen enthalten bioaktive Substanzen, die eine therapeutische Wirkung haben können. So findet zum Beispiel Kamille wegen ihrer beruhigenden und entzündungshemmenden Eigenschaften Anwendung, während Sonnenhut (Echinacea) zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt wird und Johanniskraut bei leichten bis mittleren Depressionen helfen kann. Eine wichtige Rolle spielen dabei ätherische Öle, auf die neben den Riechzellen der Nase auch weitere Rezeptoren – z. B auf der Haut – reagieren. Durch die gezielte Verwendung spezifischer Düfte lassen sich daher Schmerzen lindern, Stress abbauen und das allgemeine Wohlbefinden steigern.

Einblicke in die erstaunliche Vielfalt der Heilpflanzen gibt die Internetdatenbank PlantaMedia®, eine Online-Enzyklopädie über Nutz-, Gewürz- und Arzneipflanzen. Detaillierte Steckbriefe führen botanische Fakten und Informationen zum Anbau auf, verweisen auf pharmakologische Studienergebnisse oder auch volkskundlich überlieferte Praxisbeispiele. Die von dem Arzt und Biologen Dr. Benjamin Busse gegründete Plattform wird derzeit dank einer dreijährigen Förderung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft deutlich erweitert. Busse teilt sich die Projektleitung mit Prof. Dr. David Martin, Inhaber des Gerhard-Kienle-Lehrstuhls für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin an der Universität Witten/Herdecke.

„PlantaMedia® will nicht nur ein Nachschlagewerk sein, sondern ein Instrument, mit dem man Pflanzen in ihren Eigenschaften, Standortansprüchen, Inhaltsstoffen sowie qualitativen Wirksamkeiten miteinander vergleichen und nach bestimmten Merkmalen suchen kann“, erklärt Busse seinen Anspruch. Ziel sei es deshalb, die Plattform sowohl inhaltlich als auch technisch noch deutlicher anwendungsorientiert auszurichten. Schon jetzt können Interessierte mittels eines Registers neue Pflanzen kennenlernen und nach bestimmten Merkmalen selektieren. Die Kombinationssuche ermöglicht zusätzliche Filterfunktionen, um Zusammenhänge zwischen Umweltfaktoren und den heilenden Eigenschaften der Pflanzen zu erkunden. Letztere bilden einen Fokus des Projekts, der sich im Leitbild „Optimaler Standort, maximale Heilkraft“ ausdrückt. Darüber hinaus bietet die Website Anregungen für individuelle Kräutermischungen und Rezepturen bzw. Tipps zur Verarbeitung der verschiedenen Pflanzenteile. „Mit dem fürs Frühjahr 2024 geplanten Relaunch werden viele Such- und Vergleichsfunktionen noch intuitiver zu gebrauchen sein“, ist Busse überzeugt. „Gleichzeitig laden wir die NutzerInnen ein, ihr eigenes Pflanzenwissen – Erfahrungen, Informationen und wissenschaftliche Ergebnisse – zu teilen und damit Teil des Projekts zu werden.“