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Agrarwirtschaft richtig rechnen

Ein alter Pflug und Erde
Foto: C. Fischer

Wie kann Landwirtschaft „richtig“ berechnet werden? Was sind die wahren Kosten für unsere Lebensmittelproduktion? Und welche Aufgaben übernehmen Bäuerinnen und Bauern darüber hinaus für die Gesellschaft? Der Verein DIE AGRONAUTEN widmet sich mit seinem Forschungsprojekt „Richtig rechnen!“ genau diesen Fragen. „Wir wollen“, so Christian Hiß, AGRONAUT und Vorstand der Regionalwert AG Freiburg, „ökologische und soziale Faktoren als Kosten und Erträge in der Finanzbuchhaltung sichtbar machen.“

„Denn“, macht Hiß deutlich, „Landwirtschaft ist mehr als nur das Produzieren von Lebensmitteln.“ So legen Landwirte beispielsweise Blühstreifen für Bienen und andere Insekten neben den Nutzflächen an und tragen damit zur Biodiversität bei. Oder sie betreiben eine komplexe Kompostwirtschaft, mit der sie die Bodenfruchtbarkeit steigern und dadurch gleichzeitig CO2 im Boden binden. Dieser Aufwand taucht in der üblichen Buchhaltung zwar im allgemeinen Aufwand auf, aber nicht als Leistung für den Erhalt natürlicher Vermögen.

Ganz anders der Ansatz von „Richtig rechnen!“: Er schließt das Erstellen und Vernichten von Ressourcen mit ein und schafft so eine sozial-ökologische Buchhaltung, die umfassend Auskunft über die Nachhaltigkeit und das Entwicklungspotential eines landwirtschaftlichen Betriebs geben kann. Dabei werde deutlich, so Hiß, dass wenn man negative Umwelteffekte wie etwa die Auswirkungen von Monokulturen und Bodenüberdüngung konsequent in den Berechnungen mit einbeziehe, die konventionelle Landwirtschaft keineswegs kostengünstiger als der ökologische Anbau sei.