Die von uns geförderten Projekte sind
unsere Fenster in die Welt.

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CampusAckerdemie: Ackern lernen an der Uni

Gruppenbild von angehenden LehrerInnen auf dem Acker
Foto: Acker e. V. / L. Hoffmann

Über die mangelnde Wertschätzung von Lebensmitteln in Wohlstandsgesellschaften wie Deutschland lässt sich jammern – oder aber man setzt durch gezielte Bildungsarbeit ein Gegengewicht. Die gemeinnützige Initiative Acker e. V. geht mit der „GemüseAckerdemie“ den zweiten Weg: Sie unterstützt Schulen und Lehrkräfte dabei, im eigenen Schulgarten Theorie und Praxis des Gemüseanbaus zu vermitteln. So erhalten die SchülerInnen handfeste Einblicke in die Lebensmittelproduktion und lernen schnell, wie viel Arbeit, aber auch wie viel Freude in einem Bund Möhren oder einer Handvoll Erbsen stecken. Ganz nebenbei bringt die Tätigkeit im Garten die Kinder auch noch in Bewegung, fördert den Teamgeist und weckt Naturverbundenheit. Was 2014 mit sechs Schulen begann, ist inzwischen zu einer echten Erfolgsgeschichte geworden: Bis heute haben 106.000 Kinder teilgenommen, 920 Lernorte in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind mit im Boot und allein im Jahr 2021 wurden dank des Programms 260.000 Jungpflanzen in die Erde gebracht.

Die Software AG – Stiftung gehört zu den langjährigen Förderern des mittlerweile vielfach ausgezeichneten Ansatzes und beteiligt sich finanziell auch an einem neuen Projekt des Vereins, das sich speziell an angehende LehrerInnen richtet. Die sogenannte „CampusAckerdemie“ will sie bereits während des Studiums für das gemeinsame Ackern begeistern und ihnen das dazu nötige fachliche Rüstzeug an die Hand zu geben. Auf diese Weise, erläutert SAGST-Projektleiter Markus Kleikemper, könnten künftig noch deutlich mehr Schulgartenprojekte initiiert und durchgeführt werden. „Denn ihr Gelingen“, so Kleikemper weiter, „hängt ganz entscheidend von den Lehrkräften und ihrer Bereitschaft ab, sich auf die Arbeit im Schulgarten einzulassen. Deshalb lag es nahe, schon während ihrer Ausbildung die Basis für den Einsatz in den Schulen zu schaffen.“

In einer zweijährigen Pilotphase erproben die Universität Rostock, die Technische Universität Berlin und die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt bis Ende 2022 die in einem Vorprojekt mit der Universität Rostock erstellten Konzepte. Themen wie Pflanzenaussaat und -pflege, aber auch Ernte sowie Weiterverarbeitung werden sowohl theoretisch besprochen als auch praktisch angegangen. Außerdem setzen sich die Studierenden – eng begleitet durch Acker e. V. mit übergreifenden Fragen auseinander. Besonderes Augenmerk wird dabei auf Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität, Saatgutgewinnung oder auch Ernährungsqualität gelegt. Parallel zur Dokumentation der Ausbildungssemester laufen bereits Gespräche mit weiteren Universitäten und pädagogischen Hochschulen zur Aufnahme der CampusAckerdemie ins Studienprogramm. Darüber hinaus stehen die Verantwortlichen im Kontakt mit den Bildungs- bzw. Kultusministerien der Länder, um diese für den flächendeckenden Einsatz des Programms in den Schulen zu gewinnen.