Die von uns geförderten Projekte sind
unsere Fenster in die Welt.

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Den Horizont erweitern: „Careleaver Weltweit“

Außenministerin Annalena Baerbock im Gespräch mit StipendiatInnen
Foto: S. Hobmaier

Mit „Careleaver Weltweit“ unterstützt die Kreuzberger Kinder- und Jugendstiftung junge Menschen aus prekären Verhältnissen, die sich für einen Freiwilligendienst oder andere Möglichkeiten eines Auslandaufenthalts interessieren. Kürzlich trafen Verantwortliche und StipendiatInnen die Schirmherrin des Programms, Außenministerin Annalena Baerbock.

Die Gelegenheit zu dieser Begegnung ergab sich beim Tag der offenen Tür im Berliner Außenministerium. Erst im Frühjahr hatte Annalena Baerbock die Schirmherrschaft für die Auslandsstipendien des Vereins übernommen – jetzt nutzte sie diesen Termin, sich persönlich über das Projekt zu informieren. „Es war ein richtig schönes Treffen, bei dem unsere StipendiatInnen im Mittelpunkt standen“, freut sich Vorständin Andrea Spennes-Kleutges. „Dabei konnten sie auch die Hürden und Probleme bei Auslandaufenthalten ansprechen.“ Denn während es für viele junge Leute in Deutschland heute beinahe selbstverständlich ist, nach dem Schulabschluss erst einmal ins Ausland zu gehen, um den eigenen Horizont zu erweitern und andere Kulturen kennenzulernen, kann dies für sogenannte Careleaver, die einen Teil ihres Lebens bei Pflegeeltern oder in einer Einrichtung der Jugendhilfe verbracht haben, nur unter erschwerten Bedingungen gelingen. Weil sie ab einem Alter von 18 Jahren ohne jegliche familiäre Unterstützung auf sich gestellt sind, bleiben ihnen viele Bildungschancen vorenthalten

In diesen Fällen leistet die Kreuzberger Kinder- und Jugendstiftung gezielte Hilfe: „Careleaver Weltweit“ greift jungen Menschen, die im Rahmen eines internationalen Freiwilligendienstes mehrere Monate im Ausland tätig werden möchten, unter die Arme, unterstützt aber auch bei anderen kürzeren Auslandaufenthalten im Kontext internationaler Jugendbegegnungen, Workcamps oder beruflicher Praktika. Ein Netzwerk von rund 40 ehrenamtlichen MentorInnen stärkt ihnen nach Bedarf vor, während und auch nach dem Auslandseinsatz den Rücken. Diese BegleiterInnen haben alle für längere Zeit im Ausland gelebt, einige sind selbst Careleaver. Außerdem erhalten die StipendiatInnen eine finanzielle Förderung, um ihr Vorhaben zu stemmen, wobei deren Höhe je nach Dauer und Art des Aufenthalts variiert.

Das im Jahr 2019 gestartete Projekt wird mit Unterstützung der SAGST 2023 bis 2025 fortgeführt und ausgebaut. „Damit auch junge Menschen, die nicht in einer klassischen Familiensituation aufgewachsen sind, den Sprung ins Ausland wagen, benötigen sie nicht nur Informationen, sondern auch Vorbilder, individuelle Begleitung, soziale und finanzielle Sicherheit“, erklärt SAGST-Projektleiterin Silvia Eller. „Sie brauchen jemanden, der an sie glaubt und den fehlenden familiären Rückhalt ersetzt – genau hier knüpft die Kreuzberger Kinder- und Jugendstiftung an.“ Dies spiegelt sich auch in den Rückmeldungen der StipendiatInnen wider: „Ohne ‚Careleaver Weltweit‘ hätte ich das nicht gemacht. Ich hätte mich allein niemals getraut, ins Ausland zu gehen”, bringt eine ehemalige Teilnehmerin ihre Erfahrungen auf den Punkt. „Durch ‚Careleaver Weltweit‘ habe ich noch viele weitere Careleaver kennengelernt“, ergänzt eine andere junge Frau. „Ich wusste gar nicht, dass ich Teil einer Community bin.“