Die von uns geförderten Projekte sind
unsere Fenster in die Welt.

Die von uns geförderten Projekte sind
unsere Fenster in die Welt.

„Eigene Grenzen entdecken und überwinden“ – Theaterlabor Bielefeld macht sich für benachteiligte Kinder und Jugendliche stark.

Kinder beim Theaterspiel auf einer Bühne
„Auf den Brettern, die die Welt bedeuten“ - Erfolgserlebnis Theaterprojekt

Bildungserfolg und kulturelle sowie gesellschaftliche Teilhabe sind in Deutschland nach wie vor eng mit der Herkunft verknüpft. Die Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen unterscheiden sich stark, Armut und fehlende Ressourcen ziehen geringe Teilhabemöglichkeiten nach sich. Genau hier setzt das Theaterlabor Bielefeld mit seinem Projekt „Meine Welt – Unsere Welt – Bielefeld“ an. Es richtet sich insbesondere an benachteiligte Kinder und Jugendliche aus Bielefeld, mit und ohne Behinderung. Schwerpunkte des Projektes sind Stärkung und Entwicklung der eigenen Kompetenzen. Den Initiatoren geht es darum, dass die Kinder und Jugendlichen zu eigenständigen Persönlichkeiten heranwachsen können. Dafür benötigen sie Anregungen, Bewegung, physische und geistige Herausforderungen. „Wir möchten den Kindern einen festen, vertrauensvollen Rahmen geben, in dem sie gestützt, aber auch gefordert werden“, hebt Karin Wedeking hervor, die das Theaterlabor mitgegründet hat. Ziel ist es demnach, dass die Teilnehmer Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten entwickeln. Das Schauspiel eigne sich hierfür ideal, denn es fördere in vielfältigster Weise zwischenmenschliche Interaktionen. „Theaterspiel lebt davon, dass man aufeinander eingeht, Rücksicht nimmt, einander hilft und unterstützt“, weiß Karin Wedeking.

Die theaterpädagogische Arbeit bezieht dafür die Biografie der Teilnehmer mit ein und setzt sich mit ihren Lebenswirklichkeiten auf künstlerischer Ebene auseinander. Mit gezielter Sprachförderung, mit Körperübungen, Rhythmusarbeit und choreografischen Elementen wird das Spektrum der Ausdrucksformen erweitert. Das Programm ist auf drei Jahre angelegt, jedes Jahr widmet sich dabei einem anderen Schwerpunktthema. Das bietet den Vorteil, dass die Kinder und Jugendlichen zwar kontinuierlich über drei Jahre teilnehmen können, dass aber auch jedes Jahr neue Teilnehmer einsteigen können. Rund 200 Kinder und Jugendliche zwischen acht und 27 Jahren werden somit in den verschiedenen Theaterkursen und Workshops erreicht. Ein ganz wichtiger Faktor ist dabei das Erlebnis, ein Theaterprojekt gemeinsam bis zur Aufführung zu bringen: „Auf der Bühne stehen und von allen betrachtet zu werden, es trotz Aufregung und Herzklopfen gemacht und geschafft zu haben, das stärkt das Selbstbewusstsein ungemein“, betont Wedeking.

Generationenübergreifend und integrativ
Das Projekt hat aber darüber hinaus auch einen Mehrgenerationen-Ansatz: in die Inszenierung unter dem Motto „Gesichter einer Stadt“ werden Erwachsene und Senioren mit eingebunden. „In dem Zusammentreffen der Lebenswirklichkeiten verschiedener Generationen im kreativen Prozess werden den Kindern und Jugendlichen neue Impulse und eine Erweiterung ihrer Weltsicht ermöglicht“, erklärt Wedeking. Damit werde Verständnis und Respekt voreinander gefördert. Gleichzeitig soll das Projekt auch gegenüber einer breiteren Öffentlichkeit die Vielfältigkeit und das kreative Potenzial der Stadt aufzeigen.

„Das Projekt „Meine Welt – Unsere Welt – Bielefeld“ ist wirklich beispielhaft, weil es Antworten auf einen realen Bedarf gibt und gleichzeitig fest in seiner Umgebung verankert ist“, betont Jana Weische, die das Projekt von Seiten der Software AG – Stiftung begleitet. Zudem sei der Ansatz nachhaltig, weil er das Bewusstsein für ein gleichberechtigtes und gemeinsames Miteinander stärke.