Erstes Diesterweg-Stipendium in Darmstadt erfolgreich beendet
Am 23. Juli haben die Diesterweg-Familien mit dem Team des Vereins „Sprachpuzzle“ und zahlreichen Ehrengästen den Abschluss ihres zweijährigen gemeinsamen Weges entlang eines lehr- und erfahrungsreichen „Roten Fadens“ gefeiert.
Darbietungen aus den Aktivitäten der nach Alter gruppierten Kinder und Jugendlichen boten einen kleinen Einblick auf die Fülle des Erlebten und die während der zwei Jahre entstandenen Vertrautheit zwischen den Kindern und Eltern mit dem Diesterweg-Team unter der Leitung von Dr. Ulrike Landzettel und Murat Uzunkavak. Den elektronisch übertragenen Glückwünschen des Darmstädter Oberbürgermeisters Jochen Partsch schlossen sich Edda Haack vom Diakonischen Werk Darmstadt-Dieburg und Walter Hiller von der Software AG – Stiftung gerne an: nach dem Erreichen der weiterführenden Schule sind vor allem auch die Eltern als Lernbegleiter auf dem weiteren Bildungsweg ihrer Kinder gefordert.
Die Software AG – Stiftung hat im Jahr 2013 in Darmstadt das von der Frankfurter Stiftung Polytechnische Gesellschaft entwickelte Förderformat „Diesterweg-Stipendium“ realisiert. Mit dem Diakonischen Werk Darmstadt-Dieburg als Träger und dem Team des Vereins „Sprachpuzzle“ als konkrete Durchführer wurden 15 Familien während des Übergangs ihrer Kinder in die weiterführende Schule begleitet. Auf der Einsicht fußend, dass ein schulischer Erfolg wesentlich vom familiären Umfeld abhängt, wendet sich das Stipendium an Kinder mit günstiger Schulprognose und eher „bildungsungewohnten“ Elternhäusern. Es werden also nicht nur die Schulkinder selbst, sondern auch ihre Eltern und Geschwister mit auf den zweijährigen Weg genommen, Lerntechniken kennen zu lernen und außerschulische Lernorte in Darmstadt und Umgebung zu erschließen. Die gute Mischung aus Informationen zum deutschen Schulwesen, die persönlichen Beratungen sowie die Freizeitaktivitäten haben die Familien – laut eigenem Bekunden – bereichert. Die Viertklässler sind inzwischen alle in einer weiterführenden Schule, die Eltern sind nun befähigt, den weiteren Schulbesuch fördernd zu begleiten. Natürlich profitieren davon auch die jüngeren Kinder der Familien und für Freunde und Verwandte sind die Eltern wertvolle Ratgeber. Bei der feierlichen Abschlussveranstaltung galt es einerseits Abschied zu nehmen und gute Wünsche auszusprechen. Gleichzeitig war es auch eine große Freude zu vernehmen, dass eine weitere Durchführung des Stipendiums mit großzügiger Unterstützung der jungen Dotter-Stiftung aus Darmstadt-Eberstadt möglich wird. Die dafür von den Grundschulen in Kooperation mit dem Staatlichen Schulamt vorgeschlagenen Eltern sind bereits aufgenommen, im Herbst wird es wieder losgehen.
Das Diesterweg-Stipendium
Das nach dem bekannten deutschen Pädagogen Adolph Diesterweg benannte Stipendium ist ein Familienstipendium, das von der Frankfurter Stiftung Polytechnische Gesellschaft entwickelt wurde. Es hat das Ziel, Kinder in der 4. und 5. Klasse und ihre Eltern und Geschwister gemeinsam zu unterstützen. In regelmäßigen Workshops und Exkursionen werden die Stipendiaten und ihre Familien mit dem deutschen Schulsystem, mit Lerntechniken und mit den informellen Lernmöglichkeiten des Wohnorts bekannt. Neben individueller Beratung lernen die Familien die Bibliotheken am Ort kennen, gehen ins Theater, in Museen und erleben die Wertschätzung des Stipendium-Teams und der Projektpartner. Das erste Jahr in der weiterführenden Schule wird ebenfalls begleitet, um eine gute Grundlage für den weiteren Erfolg zu schaffen. Die bisherigen Erfahrungen mit dem Diesterweg-Stipendium in Frankfurt, Hamburg und Hannover haben gezeigt, dass über den schulischen Erfolg der Viert-und Fünftklässler hinaus die Freude am Gelingen für alle weiteren direkt und indirekt Betroffenen ansteckend und ermutigend ist.
Das Diesterweg-Stipendium möchte:
- Kinder mit gutem Leistungspotential unterstützen, eine ihren Fähigkeiten entsprechende Schulbildung durchlaufen zu können,
- dass auch Kinder mit nichtdeutscher Herkunftskultur den Übergang in weiterführende Schulen meistern und dort erfolgreich vorankommen,
- Eltern in ihrer Kompetenz als Erziehungsbegleiter stärken und als Bildungsbegleiter gewinnen,
- Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen und Lebenszusammenhängen zusammenbringen und
- Menschen über Stadtteilgrenzen hinweg miteinander in Kontakt bringen.
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