Die von uns geförderten Projekte sind
unsere Fenster in die Welt.

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Frischer Wind fürs Dorfleben: Stiftung Lebensräume Ovelgönner Mühle

Ovelgönner Mühle
Foto: NWZ

Die Stiftung Lebensräume Ovelgönner Mühle bietet Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten für erwachsene Menschen mit Assistenzbedarf. Rund um den alten Mühlenturm im Burgdorf Ovelgönne (Landkreis Wesermarsch/Niedersachen) hat sich die Einrichtung seit der Gründung 1989 weiterentwickelt und etabliert. Ihre BewohnerInnen leben und arbeiten in einem überschaubaren Rahmen inzwischen möglichst selbstbestimmt. Gleichzeitig tragen sie zu einem lebendigen Dorfleben bei – angesichts der schwächelnden lokalen Infrastruktur ein großes Plus. Seit den Anfängen der Gemeinschaft Ende der 1980er-Jahre wurden nach und nach Betriebe wie der alte Dorfladen oder die Post, aber auch Bankfiliale, Hotel und Gaststätte im Ort geschlossen. Diesem Trend trat die Stiftung entgegen: Mitarbeitende und Beschäftigte bewirtschaften die Gaststätte mit Veranstaltungssaal, Hotel und Kegelbahn, erbringen Serviceleistungen wie Hausmeisterei oder Wäscherei, bieten einen Lieferdienst an und führen einen Dorfladen, in dem Pakete auch aufgegeben und Bargeld abgehoben werden können.

Seit einigen Jahren wird an der Ovelgönner Mühle auch ökologische Landwirtschaft betrieben. Die Software AG – Stiftung (SAGST) unterstützte eine dreijährige Aufbauphase auf einem angrenzenden Flurstück, in der die Verantwortlichen Begegnungsorte für Jung und Alt schaffen konnten, an denen Menschen mit und ohne Behinderung einen wertschätzenden Umgang mit der Erde pflegen und ihre Zusammenarbeit nachhaltig gestalten. Dabei setzen sie auf regional angepasste Pflanzensorten oder Tierrassen und legen Wert auf transparente Produktionsbedingungen sowie kurze Transportwege. Produkte wie Eier, Obst, Gemüse oder Blumen und auch Honig sind im Burgdorfladen erhältlich. Gemeinsame Naturschutz-Projekte mit dem örtlichen Kindergarten und einer Grund- sowie Förderschule sind für alle Beteiligten bereichernd. Das gilt ebenfalls für die Kooperation mit einer Tagespflege für SeniorInnen, für die auf dem Grundstück Aufenthalts- und Betätigungsbereiche entstehen sollen. „Die sogenannte Soziale Landwirtschaft vereint auf überzeugende Weise Ökologie, Nachhaltigkeit und Inklusion“, so SAGST-Projektleiter Konrad Lampart. „Davon kann unsere Gesellschaft nur profitieren, wie das Beispiel der Ovelgönner Mühle zeigt. In ihrer hervorragenden Vernetzung vor Ort liegt ein kraftvoller Keim, der höchst unterschiedlichen Menschen Erfahrungsräume und Begegnungsmöglichkeiten eröffnet.“