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Grundlagenforschung im Weinbau

Mikroskopische Aufnahme von Traubensaft
Integrierter Traubensaft, dargestellt mit der „Bildschaffenden Methode“

Innerhalb des nationalen und internationalen Weinbaus ist seit einigen Jahren eine interessante Entwicklung zu beobachten: Zahlreiche Weingüter, darunter viele, die auf die Erzeugung von Spitzenweinen spezialisiert sind, stellen vom konventionellen auf biologisch-dynamischen Anbau um. Denn es hat sich im Laufe der Jahre herausgestellt, dass die biologisch-dynamischen Präparate einen sehr positiven Einfluss auf die Weinqualität haben. Da gerade bei Wein die Qualität, Individualität und der Geschmack für den Konsumenten eine herausragende Rolle spielen, lässt sich dieser Trend gut erklären.

Wie sich die verschiedenen Anbauformen mittels bildschaffender Methoden darstellen und qualitativ beurteilen lassen, untersucht Dr. Jürgen Fritz, der als selbstständiger Wissenschaftler innerhalb der Gesellschaft für goetheanistische Forschung arbeitet und als Dozent am Institut für Organischen Landbau der Universität Bonn lehrt, im aktuellen Forschungsprojekt. Die bildschaffende Methode ist ein spezifisches Verfahren der anthroposophisch orientierten Forschung, mit der die Qualität von organischem Material, in diesem Fall des Traubensaftes, durch eine Art Abbild sichtbar gemacht wird.

In dem laufenden Versuch, der 2008 begonnen hat und bis 2015 fortgesetzt wird, werden Proben von Traubensaft und Wein aus konventionellem, ökologischem und biologisch-dynamischem Anbau im Blindversuch getestet. In den sich ergebenden Abbildungen werden die bestehenden Unterschiede aufgezeigt und wie sich diese in Bezug auf die Wachstumsprozesse der Pflanze charakterisieren lassen.

Die ersten Zwischenergebnisse zeigen, dass die unterschiedlichen Bewirtschaftungsformen deutliche Auswirkungen auf das vegetative und generative Wachstum der Rebe sowie auf die Artenvielfalt in den Rebanlagen haben. Innerhalb der vegetativen und generativen Entwicklung der Reben konnten Unterschiede in der Wüchsigkeit beobachtet werden. Diese sind in den Biovarianten deutlich reduziert und führen zu einer luftigeren Laubwandstruktur und zu Trauben mit kleineren Beeren. In der Folge reduzierte sich die Fäulnisanfälligkeit und der Ertrag. Der reduzierte Ertrag ist aber bei der starken Wüchsigkeit der Anlage als positiv zu bewerten. Der Versuch findet weltweit Beachtung und soll in mehreren Ländern ebenfalls etabliert werden.

Jürgen Fritz arbeitet seit Jahren erfolgreich mit einer Kombination aus drei bildschaffenden Methoden und hat sich damit Anerkennung in der naturwissenschaftlichen Fachwelt erworben. Der wissenschaftliche Nachweis der Qualitätssteigerung stärkt das Vertrauen in die biologisch-dynamische Anbaumethode und weckt so bei Fachleuten und Laien die Frage nach der Wirkungsweise und dem Hintergrund dieser Methode. Durch den Erfolg des biologisch-dynamischen Weinbaus könnte Wein zu einer Art Leitprodukt werden und damit für ein stärkeres Interesse an der biologisch-dynamischen Landwirtschaft insgesamt sorgen.

Die Software AG – Stiftung fördert das Versuchsprojekt während der gesamten Laufzeit.