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„Kindern einen guten Start in die Zukunft ermöglichen“ – Software AG – Stiftung unterstützt Bau eines Waldorfkindergartens für Roma-Kinder in Rumänien

Schüler vorm Eingang der neuen Waldorfschule in Rosia
Die Waldorfschule in Rosia

Rund zwei Millionen der gut 20 Millionen Einwohnern Rumäniens sind Roma, in keinem anderen Land leben mehr Angehörige dieser Minderheit. Die Roma haben dort mit Diskriminierung und mit strukturellen Nachteilen zu kämpfen, viele leben buchstäblich am Rand der Gesellschaft. Das sind keine guten Startbedingungen für über eine Million Roma-Kinder. Sie sind bereits in jungen Jahren benachteiligt. Ihre Eltern sind meistens arm, können oft selbst nicht lesen und schreiben. Nur ein Viertel aller Roma-Kinder besucht einen Kindergarten, fast ein Drittel von ihnen geht nicht zur Schule. Meist können die Eltern den Schulbesuch schlicht nicht bezahlen.

An dieser schwierigen Situation kann nur Bildung langfristig eine Änderung bewirken. Dafür braucht es Initiativen und engagierte Menschen, die vor Ort ganz konkret Antworten auf die drängenden Herausforderungen suchen. Eine dieser Initiativen ist die Waldorfschule in Rosia, die von Kindern aus Roma-Familien besucht wird. Eine Schule, deren Neubau 2001 von der Software AG – Stiftung gefördert wurde und die von dem deutschen Förderverein „Pro Rosia“ unterstützt wird. 84 bedürftige Roma-Kinder können so derzeit die Klassen eins bis acht besuchen.

„Die Lehrerinnen und Lehrer der Waldorfschule in Rosia und insbesondere auch Annette Wiecken vom rumänischen Schulverein leisten eine hervorragende Arbeit“, betont Professor Dirk Randoll von der Software AG – Stiftung. Das waldorfpädagogische Konzept der Schule sei überzeugend und könne ohne Abstriche umgesetzt werden, auch wenn die Waldorfschule aufgrund der kleinen Klassen Teil einer in Rosia ansässigen staatlichen Grundschule ist, die von rumänischen Kindern besucht wird. Dies liegt Randoll zufolge am guten Verhältnis der beiden Schulen zueinander sowie der Anerkennung für die herausragende Arbeit von Seiten der Kommune. Nicht nur die Vernetzung vor Ort ist vorbildlich: der Förderverein ermöglicht zudem Schülern der Waldorfschule Schwabing ein dreiwöchiges Sozialpraktikum in Rosia.

Da aber nicht nur Schule ein Schlüssel für eine erfolgreiche Bildungsbiographie ist, sondern vor allem auch die frühkindliche Bildung, besteht seit langem der Wunsch nach einem Waldorfkindergarten. Diese Not wurde aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise noch verschärft, da Eltern und insbesondere Mütter noch früher nach der Geburt der Kinder einer geregelten Arbeit nachgehen müssen und eine Kinderbetreuung benötigen. Bisher gibt es dafür nur eine provisorische Lösung: für 20 Kindergartenkinder wurde das Lehrerzimmer der Schule umfunktioniert. Diese Lösung wird von den Behörden lediglich geduldet, da die Räumlichkeiten nicht den Bestimmungen entsprechen. Ein eigenes Gebäude ist daher unabdingbar.

Gebaut wird ein Niedrigenergiehaus, das nicht nur ausreichend Platz für den Kindergarten bietet, sondern auch Platz für eine Erweiterung der Schule um die Klassen neun und zehn. Die Software AG – Stiftung unterstützt den Neubau des Waldorfkindergartens. „Nicht nur das neue Gebäude in ökologischer Bauweise unterstreicht den nachhaltigen Anspruch dieser Initiative, sondern vor allem die erfolgreiche pädagogische Arbeit vor Ort“, betont Dirk Randoll. „Die Waldorfinitiative ist mittlerweile fester Bestandteil der Gemeinde Rosia sowie ein kulturelles Zentrum für die dort lebenden Roma geworden. Mit dem Kindergarten kann die Initiative ihrem Anspruch noch mehr gerecht werden, Kindern einen guten Start in die Zukunft zu geben.“