Die von uns geförderten Projekte sind
unsere Fenster in die Welt.

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Kunst und Kultur verbinden: Neues inklusives Wohn- und Kulturprojekt in Hartenholm

  • Landgasthof im Jahr 1925
    Fotos: Umbau des Landgasthofs; KuK.206 e. V.
  • Landgasthof 2019
  • Landgasthof nach Umbau

Kunst und Kultur können Türen öffnen, Begegnungen anregen sowie neue Blickwinkel erschließen – auch und gerade in der sozialtherapeutischen Zusammenarbeit. Der Verein K.206 Kunst, Kultur und Inklusion setzt seit seiner Gründung 2017 auf dieses Potenzial. Hervorgegangen ist er aus dem „Kvartier minne-colson“ in der Gemeinde Hasenmoor (Schleswig-Holstein), einer Kunst-, Kultur und Wohnstätte für Menschen mit und ohne Assistenzbedarf. Die Verantwortlichen begreifen künstlerische Initiativen als „Möglichkeitsräume sozialer Begegnung“, heißt es auf der Website des Vereins. „Über gemeinsames künstlerisches Arbeiten entstehen kulturelle und zugleich kommunikative Prozesse: Sie erfordern Engagement und ermöglichen Teilhabe.“

In der aus der anthroposophischen Hofgemeinschaft Weide-Hardebeck entstandenen Lebensgemeinschaft gibt es nicht nur ein Atelier für bildende und bewegende Künste, sondern auch einen Verlag für Buchkunst sowie eine Tischlerei, die Möbelunikate herstellt. Das mitarbeitende Fachpersonal verfügt zusätzlich über künstlerische Qualifikationen, etwa in den Bereichen Bildhauerei und Grafik, Theater, Musik oder Eurythmie. Ein 2019 neu erworbener ehemaliger Landgasthof in der Nachbargemeinde Hartenholm bietet nun Perspektiven für einen weiteren Standort. Auch hier werden Menschen mit und ohne Einschränkungen gemeinsam wohnen. Ein inklusives Team soll den Kulturbetrieb im Haus organisieren, ergänzend könnte ein kleines Café hinzukommen. Wenn alles nach Plan läuft, soll der neue Standort im Sommer 2022 bezogen und in Betrieb genommen werden.

„Mit dem neuen Projekt wird die Arbeit des ehemaligen Trägers Hofgemeinschaft Weide-Hardebeck nicht nur fortgeführt, sondern erweitert und in den Sozialraum geöffnet“, erklärt die SAGST-Projektleiterin Elke Rahmann. „Die zentrale Lage schafft gute Voraussetzungen für eine Einbindung in die Gemeinde. Die sich daraus ergebenden Kontakte können helfen, Berührungsängste abzubauen und Inklusion im Alltag zu leben.“

Auch bei der Ausgestaltung des Zusammenlebens und der verschiedenen Arbeitsbereiche schwören die Verantwortlichen auf Durchlässigkeit, Flexibilität und Mitbestimmung: So wollen sie den Wohnraum in einem partizipativen Prozess verteilen und über die künstlerischen Tätigkeiten im Kulturbetrieb gemeinsam entscheiden. Wer nicht auf einem der Arbeitsplätze im Projekt arbeiten möchte, kann andere Aufgaben ergreifen, etwa in der Höfegemeinschaft. Der Kunst- und Kulturbereich wird außerdem auch für Menschen aus anderen Wohn- und Lebensformen offen sein.