Die von uns geförderten Projekte sind
unsere Fenster in die Welt.

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Mehr Vielfalt auf dem Acker: Saatgut als Gemeingut

Zeichnung mit Logo und Händen
Abbildung: OpenSourceSeeds

Kulturpflanzen sind Teil der Menschheits-entwicklung, frei zugängliches Saatgut ist ein grundlegender Pfeiler für Ernährungssouveränität. Über Jahrtausende wurde Saatgut deshalb als Gemeingut begriffen. Heute jedoch dominieren wenige große Konzerne den Weltmarkt, Sortenschutz und Patente führen zu wachsender Privatisierung und Monopolisierung von Saatgut. Durch die  Konzentration der Zucht auf wenige Sorten schwindet die Artenvielfalt auf dem Acker.  Eine neue Open-Source-Saatgutlizenz tritt dieser Entwicklung entgegen. Initiiert durch Agrecol e.V., die Association for AgriCulture and Ecology mit Sitz in Marburg, hilft der Dienstleister OpenSourceSeeds (OSS), neue Sorten vor Patentierung zu schützen, als Gemeingut zu nutzen und auch als solches zu erhalten.

Gerade kleinere und mittelständische Züchter sind auf diese Unterstützung angewiesen, um in Zukunft weiter züchterisch arbeiten zu können. Auch Landwirte profitieren von einer größeren Bandbreite in der Pflanzenzüchtung, da sie auf diese Weise zum Beispiel eher regional angepasste Sorten nachfragen und anbauen können. „Die Open-Source-Lizenz könnte eine gewichtige Gegenströmung zur Privatisierung des Saatguts werden, weil sie bedeutende genetische Ressourcen für die freie Züchtungsarbeit erhält“, unterstreicht SAGST-Projektleiter Christian Wüst. „Ein weiterer entscheidender Punkt ist der gemeinschaftsbildende Aspekt: Saatgut als Gemeingut setzt auf den Schulterschluss zwischen allen Beteiligten und bündelt ihre gemeinsame Anstrengungen für mehr Vielfalt auf dem Acker.“