Die von uns geförderten Projekte sind
unsere Fenster in die Welt.

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„Menschen sind verschieden – unsere Zimmer auch“ – Die „Villa Stern“ wird Oldenburgs erstes Integrationshotel

  • Eine junge lächelnde Frau mit Schutzhelm
    Fotogalerie: Impressionen aus der „Villa Stern“, Fotos: Reinert Fotodesign/Hendrik Reinert
  • Ein lachender Mann mittleren Alters in einem Büro
  • Zwei Jugendliche in Arbeitskleidung vor einer Werkbank
  • Drei junge Frauen in weißen Kitteln und Kopftüchern stehen in einer Küche
  • Ein junger Mann in Arbeitshose steht mit einem Spaten im Garten und lacht in die Kamera

Ein ganz besonderes Hotel entsteht derzeit in Oldenburg: Die „Villa Stern“ und das angeschlossene Café „Schnuppe“ setzen auf Barrierefreiheit und das aktive Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung. Damit führt die Stiftung Baumhaus ihr langjähriges Engagement für eine inklusive Gesellschaft fort.

2005 gründeten Eltern des heilpädagogischen Schulzweigs der Waldorfschule Oldenburg den Verein Baumhaus. Gemeinsam mit einer Pädagogin wollten sie gute Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten schaffen, die ihren heranwachsenden Kindern trotz ihrer Beeinträchtigungen Wege in die gesellschaftliche Teilhabe eröffnen könnten. Schon ein Jahr später konnte der Verein innenstadtnah Grundstücke auf dem Gelände der ehemaligen Keksfabrik Bahlsen in Oldenburg erwerben und gründete die Stiftung Baumhaus, unter deren Dach vier gemeinnützige GmbHs für verschiedene Wohn- und Arbeitsangebote entstanden.

Begegnungen fördern
Heute bietet das Baumhaus Wohnheim rund 30 Wohnplätze, hinzu kommen 25 Plätze im betreuten Wohnen. Die Baumhaus Werkstatt bündelt mehrere Betriebszweige mit insgesamt 65 Mitarbeitern: In der Küche arbeiten Menschen mit Hilfebedarf und versorgen nicht nur die eigenen Beschäftigten, sondern auch die benachbarte Waldorfschule und Mitarbeiter umliegender Betriebe täglich mit 350 Essen. „Wir wollen Begegnung fördern, deshalb sind viele Angebote unserer Werkstatt im Dienstleistungsbereich angesiedelt“, erklärt die Geschäftsführerin Bettina Unruh. „Oldenburger Bürger nutzen zum Beispiel unser tägliches Mittagessen in der Kantine, die Fahrradwerkstatt, die Gartengruppe oder die Wäscherei. Dadurch entstehen Kontakte zu unseren Mitarbeitern, die helfen, Berührungsängste abzubauen – so können Akzeptanz und Wertschätzung entstehen.“

Und die Entwicklung geht weiter: Mit dem Hotel „Villa Stern“ und dem Café „Schnuppe“ entstehen derzeit unter der Regie der Baumhaus Inklusion gGmbH ein barrierefreies Hotel und ein Café, die als Integrationsunternehmen auch sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze für Menschen mit Handicap bieten. Die Eröffnung ist im Frühjahr 2017 geplant. Mit 16 individuell und liebevoll gestalteten Doppelzimmer wollen die Initiatoren unterschiedlichsten Bedürfnissen gerecht werden: „Menschen sind verschieden – unsere Zimmer sind es auch“, bringt es Bettina Unruh auf den Punkt. „Wir betrachten Behinderungen nicht als Defizit, sondern als einen Teil der Persönlichkeit des Menschen. Nach unserem Verständnis sind Menschen mit Behinderung eine Bereicherung, sozusagen emotionale und soziale Dienstleister für die Gesellschaft.“ Im Hotel werden insgesamt zwölf Arbeitsplätze geschaffen, davon sechs für Menschen mit Behinderung.

Inklusives Vorzeigeprojekt
Zu den Unterstützern des Oldenburger Vorzeigeprojekts gehört auch die Software AG – Stiftung. Projektleiter Klaus Plischke ist überzeugt, dass dieses Engagement wertvolle Früchte tragen wird: „Wir haben in den vergangenen Jahren schon verschiedene Baumhaus-Projekte unterstützt und gesehen, wie heilsam diese im sozialen Umfeld der Stiftung und ihrer Betriebe wirken. Integrationshotel und Café sind sinnvolle und naheliegende nächste Schritte in dieser Entwicklung.“ In der Diskussion über ein inklusives Miteinander in unserer Gesellschaft wird inzwischen verstärkt auch nach versicherungspflichtigen Arbeitsplätzen für Menschen mit Unterstützungsbedarf gefragt. „Der Hotel- und Gastronomiebereich ist dafür in mehrerer Hinsicht geeignet“, so Plischke. „Er bietet nicht nur entsprechende Arbeitsplätze, sondern schafft auch jede Menge Begegnungsmöglichkeiten zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen – und kann damit helfen, die inklusive Idee weiterzutragen.“