Die von uns geförderten Projekte sind
unsere Fenster in die Welt.

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Mikro-Landwirtschaft für Stadtbewohner

Mikro-Bauern auf dem Kartoffel-Acker
Foto: Mikro Landwirtschaft

Gerade im Frühjahr und Sommer sehnen sich viele Städter nach mehr Nähe zur Natur. Selbst gezogenes Gemüse und frische Luft statt Supermarkt und asphaltierter Straßen. Vor allem junge Eltern träumen immer häufiger davon, sich und ihre Kinder gesund zu ernähren, ihnen den Ursprung von Lebensmitteln zu zeigen und das Gemüse für den persönlichen Bedarf selbst anzubauen. Im Ballungsraum Rhein-Neckar haben Interessierte seit 2019 die Möglichkeit, dieses Verlangen auf den Kleinst-Äckern des Vereins „Mikro Landwirtschaft“ zu stillen. In unmittelbarer Nähe zur Quadratestadt Mannheim können sie hier ein Feldstück in Eigenregie bestellen.

Wer kein Händchen für die Gemüseaufzucht hat, erhält Hilfestellung und Tipps vom Verein oder den anderen Kleinstbauern, die in den urbanen Gärten über das Jahr verteilt gemeinsam pflanzen, jäten, gießen und ernten. Auf diese Weise trägt das landwirtschaftliche Projekt auch zur Gestaltung des Sozialraums bei. Eltern und Kinder, Studenten oder Rentner – sie alle treffen sich im Freien, kommen in Bewegung und lernen Neues kennen – etwa, was es heißt, Parzellen und Hochbeete in Mischkultur zu bewirtschaften. Bei dieser Anbaumethode, die speziell in der ökologischen Landwirtschaft sowie auch auf den Mannheimer Kleinst-Äckern zum Einsatz kommt, sorgt die bunte Kombination von Salat, Kräutern und Sommerblumen nicht nur für wohltuende Abwechslung im Beet, sondern hilft gleichzeitig beim Eindämmen von Schädlingen und Pflanzenkrankheiten.

Um den Wirkungskreis der Vereinsaktivitäten zu vergrößern, hoffen die Projektverantwortlichen, dass noch mehr (konventionelle) Landwirte aus der Umgebung ihre Flächen an die Mikro-Bauern über eine geplante Online-Plattform vermieten, so ihren Betrieb erweitern und neue Zielgruppen erschließen. Hierdurch will die Initiative die regionale und ökologische Landwirtschaft weiter stärken und sie individuell erlebbar machen. Denn ganz ungezwungen vermittelt die Mikro-Landwirtschaft Groß und Klein neben neuem Wissen auch Wertschätzung für Nahrungsmittel. Die Kleingärtner und -bauern werden dadurch angeregt, ihre Lebensgewohnheiten und das eigene Konsumverhalten zu überdenken.

„Deshalb“, ist Sebastian Bauer, Projektleiter bei der Software AG – Stiftung (SAGST) überzeugt, „hat die Mikro-Landwirtschaft das Potenzial, eine richtige Bewegung in Gang zu setzen – in der Rhein-Neckar-Region sowie weit darüber hinaus.“ Die Initiative aus Mannheim, so Bauer, bringe die Landwirtschaft zu den Menschen, greife aktuelle Fragestellungen auf und biete beispielhafte, gut umsetzbare Lösungen an.