Die von uns geförderten Projekte sind
unsere Fenster in die Welt.

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Perspektive Zukunft: Ausbildungs- und Integrationszentrum für benachteiligte Jugendliche

Auszubildender mit Anleiter in der Holzwerkstatt
Foto: R. Bartmann

Jeder Mensch hat ein Recht auf Bildung, denn sie ist der Schlüssel zu gesellschaftlicher Teilhabe. Doch gerade Jugendlichen mit geringem oder fehlendem Schulabschluss bleibt der Zugang zu einer regulären Lehrstelle und damit einem selbstständigen Leben häufig verwehrt. Mit der Errichtung eines neuen Ausbildungs- und Integrationszentrums bietet der Werkhof Darmstadt e. V. bis zu 75 jungen Frauen und Männern eine Perspektive für die berufliche und persönliche Zukunft.

Auf eigenen Beinen stehen und die Zukunft selbst in die Hand nehmen – diese Chance bekommen Jugendliche mit besonderem Förderbedarf beim Werkhof Darmstadt. Der 1984 von Berufspädagogen, Handwerkern und Ingenieuren gegründete Verein setzt sich für eine umfassende berufliche und persönliche Qualifikation dieser jungen Frauen und Männer ein. Viele unter ihnen sind in prekären Verhältnissen aufgewachsen oder mussten aus ihren Heimatländern flüchten. Vor allem ohne Schulabschluss oder die Aussicht auf eine reguläre Lehrstelle erscheint ihre Situation oftmals ausweglos. Hinzu kommt die drohende gesellschaftliche Isolation, die damit einhergeht.

Damit ihre Entwicklung in dieser sensiblen Lebensphase nicht ins Stocken gerät, werden die oft schwer belasteten Jugendlichen im südhessischen Darmstadt auf vielfältige Weise unterstützt. Zu den niedrigschwelligen Angeboten des Vereins gehören nicht nur die sozialpädagogische und psychologische Betreuung sowie vermittelnde Elterngespräche und eine Schuldnerberatung. Die Heranwachsenden erhalten dort u. a. auch die Möglichkeit, eine außerbetriebliche Ausbildung zum Industriemechaniker oder zur Fachkraft für Metalltechnik zu machen. In dreieinhalb bzw. zwei Jahren erlangen die Lehrlinge so einen anerkannten Abschluss, mit dem sie auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen können. „Nicht zuletzt durch unser breites Netzwerk gelingt es regelmäßig, rund 80 Prozent aller Jugendlichen erfolgreich an lokale Unternehmen zu vermitteln“, berichtet Vereins-Vorstand Wolfgang Jakob. Für all diejenigen, die sich am Übergang von Schule zu Beruf zunächst beruflich orientieren möchten, bietet beispielsweise das Programm „Jugend aktiv“ die Möglichkeit, gleich vier verschiedene Tätigkeitsfelder kennenzulernen. Innerhalb von sechs bis acht Monaten können hier bis zu 20 junge Frauen und Männer erste Erfahrungen in den Bereichen Lager und Logistik, Medien, Gastronomie und Werkstatt bzw. Handwerk sammeln. Durch das praxisorientierte Angebot erleben die Teilnehmenden unmittelbar Selbstwirksamkeit und gewinnen gleichzeitig Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

„Die Werkhof-Mitarbeitenden stehen in einer engen Beziehung zu den Jugendlichen. Sie begegnen ihnen auf Augenhöhe, nehmen sie in ihrer gesamten Individualität an und arbeiten gemeinsam an bestehenden Herausforderungen – auch wenn es Rückschläge gibt“, würdigt Jana Weische die langjährige Arbeit des freien Trägers. Damit dies auch zukünftig so bleibt, sei der Bau eines neuen Ausbildungs- und Integrationszentrums dringend erforderlich gewesen, ergänzt die Projektleiterin bei der ortsansässigen SAGST, welche das Vorhaben finanziell gefördert hat. Denn die bisherige Mietimmobilie war in einem maroden Zustand und entsprach den Bedürfnissen ihrer Nutzer kaum. Am neuen Standort in der Grenzallee gibt es nun mit der frisch entstandenen Maschinenwerkstatt sowie den großzügigen Schulungs- und Sozialräumen ausreichend Platz für rund 75 Heranwachsende und die Verwirklichung ihre Träume von einer besseren Zukunft.