Foto: Mellifera e. V.

Seit über 35 Jahren engagiert sich der gemeinnützige Verein Mellifera mit Sitz im baden-württembergischen Rosenfeld für eine wesensgemäße, ökologische Bienenhaltung und Imkerei. Die unter dem Dach des Vereins entstandene Initiative „Bienen machen Schule“ trägt dieses Wissen ebenfalls weiter: Seit 2010 sind ImkerInnen und LehrerInnen gemeinsam aktiv, um Kindern und Jugendlichen die Bedeutung von Bienen und anderen bestäubenden Insekten für die Artenvielfalt nahezubringen. „Eine solche ganzheitliche, angewandte Bienenpädagogik hat enormes Potenzial“, ist SAGST-Projektleiter Andreas Rebmann überzeugt. „Sie vermittelt nicht nur Kenntnisse und Handlungskompetenzen, sondern stärkt die jungen Menschen auch in ihrer Persönlichkeitsentwicklung.“ Deshalb fördert die Stiftung auch die Ausweitung dieses erfolgreichen Ansatzes auf die Kindergärten, wie Rebmann erklärt: „Je früher sich die Kinder durch positive Erlebnisse mit ihrer Umwelt verbinden, desto selbstverständlicher werden sie ein Bewusstsein für das fragile Gleichgewicht der Natur ausbilden.“

Da nur wenige Einrichtungen das Glück haben, selbst Bienenvölker halten zu können, wurde in enger Abstimmung mit Waldorf-PädagogInnen und der Vereinigung der Waldorfkindergärten ein Erlebnis-Set entwickelt, das die Kinder auf spielerische Weise anspricht. „Erlebnis  Bienenwunder“ gibt ErzieherInnen einen kleinen „Zauberkoffer“ an die Hand, aus dem sie Inspiration für die Auseinandersetzung mit der faszinierenden Welt der Bienen schöpfen können. Produkte wie Honig, Wachs, Pollen und Propolis können gekostet, betastet oder beschnuppert werden und aktivieren die Sinne. An einem Modell-Bienenstock aus Holz erhalten die Kinder erste Einblicke in das Leben eines Bienenvolkes, an Honigbienen, Wespen und Hummeln aus Wollfilz können sie Unterschiede zwischen den verschiedenen Arten wahrnehmen. Hinzu kommen Saatgut und Pflanztipps für ein insektenfreundliches, duftendes Blumenbeet, ein Liederbuch und vielfältige Bastelanleitungen. Mit finanzieller Unterstützung durch die SAGST wird das hochwertige Set im Rahmen einer Ausschreibung noch bis Ende 2023 für einen geringen Selbstkostenanteil an 175 Waldorfkindergärten sowie auf Anfrage auch an Waldorfschulen abgegeben. Ab Herbst 2023 sind außerdem drei Präsenzschulungen an verschiedenen Standorten in Deutschland geplant, die Anregungen zum Einsatz der Materialien geben werden.