Die von uns geförderten Projekte sind
unsere Fenster in die Welt.

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TheaterTotal – Menschen bis ins Innerste bewegen

  • Jugendliche, ganz in weiß gekleidet und in Bewegung auf einer dunklen Bühne
    Fotogalerie: TheaterTotal, Fotos: Projektträger
  • Jugendliche in weißen Kostümen laufen, die Hände auf den Schultern des Vordermanns in Kreisen über eine Bühne

Auf die grundlegende Frage, was in der Gesellschaft wirklich gebraucht wird und was der Einzelne dazu beitragen kann, hat die Schauspielerin Barbara Wollrath-Kramer vor gut 18 Jahren eine einzigartige Antwort gefunden: sie hat in Bochum das Projekt TheaterTotal gegründet.

Diese Theaterwerkstatt ist ein Ort, an dem junge Menschen Perspektiven für ihr Leben und ihre Berufswahl entwickeln können. Es geht darum, dass sie durch Erfahrung lernen und die ganze Bandbreite an kreativen Berufen am und um das Theater kennenlernen. „Die jungen Menschen sollen erleben können, dass man durch die Kunst andere Menschen bis ins Innerste bewegen und gleichzeitig sich selbst in einzigartiger Weise verwirklichen kann“, erklärt die Gründerin ihren Impuls. Neben der Erfahrung und der beruflichen Orientierung geht es der Sozialunternehmerin aber vor allem um die Übernahme von Verantwortung: „Mein größtes Anliegen ist es, dass junge Menschen lernen, Verantwortung zu tragen, für sich, für die anderen und die Umwelt“.

30 junge Menschen aus ganz Deutschland im Alter zwischen 17 und 25 Jahren erhalten so jedes Jahr die Möglichkeit, gemeinsam mit professionellen Künstlern, Handwerkern, Technikern, Wissenschaftlern und Pädagogen zusammenzuarbeiten. Zehn Monate lang entwickeln die Teilnehmer mit Mut, Ausdauer und Teamgeist selbständig kulturelle Projekte. Dabei kooperieren sie mit verschiedenen Schulen, Institutionen und Firmen. Der Weg zum Entdecken und Stärken der eigenen Begabungen und Fähigkeiten führt durch das künstlerische, das handwerkliche, das wirtschaftliche und das soziale Handeln. Konkret steht auf dem Stundenplan der Teilnehmer für die ersten sieben Monate Tanz, Schauspiel, Gesang, Fechten, Zeichnen, Malen, Dramaturgie, Mediengestaltung, Entwurf und Anfertigung von Bühnenbild und Kostümen, Licht- und Tontechnik, Marketing und vieles mehr. Dabei wird ein Theaterstück, eine Performance entwickelt und öffentlich aufgeführt. In den letzten drei Monaten des Projektes geht die Gruppe mit dem selbst ausgesuchten und einstudierten Theaterstück auf Tournee durch ganz Deutschland. Pressearbeit und Organisation der Tournee liegen auch hier wieder in den Händen der Teilnehmer. Während dieser Zeit geben sie ihr Wissen und ihre Erfahrung, die sie sich bei TheaterTotal angeeignet haben in Workshops weiter.

Die Früchte dieser theaterpädagogischen Arbeit zeigen sich in den Preisen und Auszeichnungen, die das Projekt selbst und seine Absolventen erhalten haben sowie in der großen Anerkennung, die TheaterTotal aus Politik und Gesellschaft zuteil wird. Viel wichtiger ist den Initiatoren aber die nachhaltige Wirkung ihrer Arbeit bei den über 500 jungen Menschen, die bisher bei TheaterTotal eine fundierte Grundausbildung durchlaufen haben: „Wir haben die Entwicklung der jungen Menschen nach ihrer Zeit bei TheaterTotal begleitet und sind stolz darauf, mit welcher Konsequenz die Ehemaligen ihr Studium und ihr Berufsleben meistern“, hebt Barbara Wollrath-Kramer hervor. „Du kannst die Welt verändern, wenn du wirklich willst!“, ist ein Motto des Theaters. Will heißen, wer seine kreativen Fähigkeiten erkennt, schult und dann an andere Menschen weitergibt, hat in der Zukunft Erfolg. „Für uns ist es die schönste Bestätigung zu erleben, wie die Jugendlichen durch die Erfahrung am Theater dazu befähigt werden, bestehende Muster in ihrem Leben zu durchbrechen und zu verändern“, berichtet die Gründerin.

„Als Stiftung fördern wir vor allem Projekte, bei denen sich Menschen für Menschen einsetzen. Beim Theater Total erlebe ich diesen Spirit, wie ich ihn an wenigen anderen Stellen erlebt habe“, betont Helmut Habermehl, Vorstand der Software AG - Stiftung. TheaterTotal hat Habermehl zufolge eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen und wird heute bis weit über die Grenzen des Ruhrgebietes hinaus als ein Beispielprojekt für gelingende Jugendarbeit gesehen. „Die Gründerin lebt den Teilnehmern in einzigartiger und authentischer Weise vor, dass man eine Vision mit Hartnäckigkeit und Überzeugungskraft umsetzen und aus dem Nichts etwas Großes schaffen kann. Das ist zivilgesellschaftliches Engagement im besten Sinne“.