Die von uns geförderten Projekte sind
unsere Fenster in die Welt.

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Von den Bedingungen des Menschseins: Kasseler Jugendsymposium zur „Conditio humana“

Junge Referentin am Mikrofon
Foto: Kasseler Jugendsymposium

Seit 2009 bietet das Kasseler Jugendsymposium, das zweimal jährlich vom Bund der Freien Waldorfschulen (BdFWS) durchgeführt wird, OberstufenschülerInnen sowie jungen Studierenden ein anspruchsvolles Forum zum Austausch über gesellschaftlich drängende Fragen. So setzten sich die Teilnehmenden in den vergangenen Jahren mit Themen wie Macht, Freiheit oder Identität auseinander und trafen faszinierende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Nachdem das erste Symposium 2020 aufgrund von Covid-19 ausfallen musste und dann im Dezember lediglich eine Online-Variante möglich war, planten die Veranstalter für 2021 eine hybride Tagung zu „Conditio humana: Wie ist es, ein Mensch zu sein?“.

Mit der diesjährigen Ausgabe des Jugendsymposiums werden auch 100 Jahre Oberstufenunterricht an Waldorfschulen gefeiert. Neben WaldorfschülerInnen der Klassen 11 bis 13 aus dem gesamten Bundesgebiet waren auch SchülerInnen von Kasseler Gymnasien eingeladen, sich mit einem Essay für das Symposium zu bewerben. Weitere Teilnehmende werden Lehramtsstudierende der Universität Kassel und mehrerer Ausbildungsstätten des BdFWS sein sowie Dozierende aus dem Bereich der Waldorflehrerbildung. „Schon vor der Corona-Pandemie war der Perspektivenwechsel, welchen wir Menschen vollziehen, wenn wir unser unmittelbares Erleben anschauen und Bedeutung stiften, für Bildungsprozesse zentral“, heißt es auf der Tagungs-Website. „Durch lange Fernunterrichtsphasen hat die Schule in einem ganz neuen Maße die Aufgabe bekommen, dass sich in ihr das eigene Selbstverhältnis zu einem verständigen und dialogischen Weltverhältnis entwickeln kann.“

Vom 9. bis 12. Juni erwartet nun 150 Interessierte vor Ort in der documenta-Halle sowie viele weitere vor den Bildschirmen ein prominent besetztes Programm: Die eigens aus New York anreisende Autorin und Essayistin Siri Hustvedt hält eine Vorlesungsreihe zum Tagungsschwerpunkt, der Philosoph Thomas Fuchs spricht über leibliche und interpersonale Räume und der Soziologe Hartmut Rosa über Resonanz. „Die drei Beitragenden verbindet das Anliegen, dem heute weit verbreiteten materialistischen Menschenbild umfassendere Sichtweisen entgegenzusetzen“, erklärt der zuständige SAGST-Projektleiter Andreas Rebmann. „Es wird außerordentlich spannend werden, diese auch mit Blick auf die Waldorfpädagogik zu diskutieren, der ja ebenfalls ein ganzheitlicher Bildungsbegriff zugrunde liegt.“