Die von uns geförderten Projekte sind
unsere Fenster in die Welt.

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Wieder Halt finden: Ankerland Trauma-Therapiezentrum

Zerplatztes Graffiti mit verzweifeltem Jungen
Foto: C. Fischer

Ob durch einen Unfall, den Verlust eines wichtigen Menschen, durch körperliche oder sexuelle Übergriffe – schon Heranwachsende sind Erlebnissen ausgesetzt, die zu Traumatisierungen führen können. Die Corona-Pandemie mit monatelangen Lockdowns und Homeschooling hat die Situation zusätzlich verschärft: Nicht nur Vereinsamung und existenzielle Ängste haben zugenommen, sondern auch Fälle häuslicher Gewalt. Werden diese Erfahrungen nicht aufgearbeitet und therapeutisch begleitet, sind weiteres Leid und massive Verhaltensauffälligkeiten geradezu vorprogrammiert.

Klassische Therapien im Rahmen eines stationären Klinikaufenthalts sind allerdings oft nur kurzfristig erfolgreich: Wenn die Betroffenen in die gewohnten Abläufe zurückkehren, fällt es ihnen häufig schwer, die neu erarbeiteten Verhaltensweisen in das tägliche Leben einzubauen. Das Ankerland Trauma-Therapiezentrum (TTZ) für Kinder und Jugendliche in Hamburg geht einen anderen Weg. Das 2016 eröffnete, einladend und freundlich gestaltete Haus ist bundesweit die erste intensivtherapeutische Einrichtung für diese Altersgruppe und ähnlich einer Tagesklinik organisiert. Die Verantwortlichen verfolgen einen integrativen, ganzheitlichen und am Alltag ausgerichteten Ansatz: Neben sprachorientierten Methoden bilden Kunst-, Musik- und Körpertherapie zentrale Säulen der Behandlung, die eng aufeinander abgestimmt werden. Dank der ambulanten, meist mehrjährigen Begleitung gelingt es den jungen PatientInnen zudem besser, die hier erlernten Bewältigungsstrategien dauerhaft anzuwenden.

„Für die Heranwachsenden ist Ankerland ein Ort, an dem sie in ihrem Tempo und ohne Überforderung zurückliegende Traumata be- und verarbeiten lernen“, sagt Elke Rahmann, Projektverantwortliche bei der SAGST. „Durch die zusätzlichen Angebote erhält aber auch das oft völlig überforderte Umfeld Hilfestellung.“ Ergänzend zum Therapiezentrum berät und informiert der Verein Ankerland in umfassender Weise rund um das schwierige Thema der Traumatisierung. Dazu gehören auch die systematische Vernetzung von Unterstützungsmöglichkeiten, die Aus- bzw. Fortbildung von therapeutischem und ärztlichem Personal, PolizeibeamtInnen und Rettungskräften sowie seelsorgerische oder pädagogische Tätigen – ein Konzept, das Modellcharakter hat, wie Rahmann betont: „Wir freuen uns, dass wir als Stiftung die wichtige und heilsame Arbeit des Therapiezentrums stärken können und hoffen sehr, dass dies hilft, das innovative Wirken vor Ort nachhaltig zu etablieren.“