Wissenschaft des Lebendigen: Praxisbuch „Biologie in der Waldorfschule“

Der Biologieunterricht an Waldorfschulen will jungen Menschen vermitteln, dass sie selbst aktiver Teil des Ökosystems Erde sind. Deshalb geht es im Unterricht nicht nur um die fachlichen Grundlagen, sondern auch darum, wie die Schüler die Natur wahrnehmen und dabei lernen, ihre Beobachtungen zu beschreiben und zu reflektieren. Ein neues, umfangreiches Praxishandbuch für Oberstufenlehrer bietet in diesem Zusammenhang nun zahlreiche Anregungen und Hilfestellungen.
„Biologie in der Waldorfschule“ ist in drei große Abschnitte gegliedert und vermittelt methodische Grundlagen, konkrete Praxistipps mit Beispielen für den Unterricht sowie exemplarische Vertiefungen im Bereich der sogenannten goetheanistischen Forschung. Die Publikation entstand im Umfeld des Instituts für Evolutionsbiologie der Universität Witten Herdecke, das von Priv.-Doz. Dr. Bernd Rosslenbroich geleitet wird. Mehrere Mitarbeitende haben dafür mit Biologielehrern an Waldorfschulen, mit Fachwissenschaftlern sowie Vertretern der Biologiedidaktik an den Universitäten Bielefeld und Münster zusammengearbeitet.
„Der Lehrplan der Waldorfschulen sieht vor, im Biologieunterricht naturwissenschaftliches Fachwissen durch den goetheanistischen Blick zu ergänzen und mit diesem zu verknüpfen“, erklärt der Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Dirk Randoll, der das Projekt vonseiten der SAGST begleitet hat. „Diese Perspektive fragt beispielsweise nach Gesetzmäßigkeiten in den beobachteten Naturphänomenen und liefert einen Forschungsansatz, der über rein mechanistische Betrachtungsweisen hinausgeht. Für dieses komplexe Gebiet fehlte bisher eine geeignete Lehrerhandreichung – diese Lücke wird nun endlich geschlossen.“
Ylva-Maria Zimmermann und Reinhard Wallmann (Hrsg.):
Biologie in der Waldorfschule: Ein Praxishandbuch für Oberstufenlehrer,
geb., 544 S., Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2019.