Warme Farben und dynamische Formen: SAGST erhält einen lebendigeren Außenauftritt

Porträt von Projektleiter und Künstler Christoph Teixeira
Foto: C. Fischer

Künstler und Projektleiter Christoph Teixeira spricht im Interview über das neue Logo der Software – AG Stiftung (SAGST), seinen künstlerischen Ansatz und die Wirkung der neuen Form- und Farbgestaltung.

Blau ist weltweit die Nummer eins unter den Lieblingsfarben. Mehr als die Hälfte internationaler Flaggen sind zumindest teilweise blau. Auch viele Organisationen aus Industrie und Technologie, aber auch aus dem Stiftungswesen setzen auf Logo-Designs in dieser Farbe. Warum hat sich die Software AG – Stiftung bei der Gestaltung des neuen Logos dazu entschieden, dieses Farbspektrum zu verlassen?
Blau ist eine beliebte Unternehmensfarbe, weil sie Sachlichkeit und Seriosität, aber auch eine gewisse Kühle vermittelt. Sie strahlt Struktur und Formkraft aus. Das macht sie vor allem für Organisationen im technischen Bereich attraktiv, passt aber nicht wirklich zu uns als Software AG – Stiftung. Wir bewegen uns im seelischen Bereich, im Lebendigen. Im Mittelpunkt unserer Stiftungsarbeit steht der Mensch. An ihm sowie an der Tätigkeit und den Aufgaben unserer Stiftung sind die warmen Farben des neuen Logos viel, viel näher dran als am kühlen, sachlichen Blau. Gelb zum Beispiel trägt sehr viel Aktivität und Beweglichkeit in sich, beflügelt aber auch die Fantasie und in diesem Sinne auch die Kreativität der Antragssteller.

Welche Wirkung soll das Logo auf den Betrachter haben?
Das neue Logo ist gewissermaßen das Gesicht der Stiftung. Es soll etwas von dem erfahr- und erlebbar machen, wofür die SAGST steht. Es öffnet den Zugang zur Ideenebene, zum Geistigen, und führt sozusagen in eine innere Tätigkeit. Form und Farben regen zum Nachdenken an und man beginnt zu verstehen, was eine Idee, was Sinn eigentlich ist. Gleichzeitig hat das Logo keine Botschaft, die es vermitteln will, und auch keine Bedeutung, die man in einem Satz erklären könnte. Es führt den Betrachter vielmehr in ein unbekanntes Gebiet, weil es künstlerisch ein Sehangebot schafft, das eine ganz neue Art des Schauens ermöglicht und im Gegensatz zu vielen anderen Logos nicht das Diskursive im Betrachter anspricht.

Auf den ersten Blick scheint das neue Logo wenig Ähnlichkeit mit dem früheren Stiftungs-Design zu haben ...
Tatsächlich wurden aber durchaus auch einige Elemente aus dem früheren Logo aufgegriffen: die Zweiteilung in Wort- und Bildmarke zum Beispiel sowie die Innenform, die für das neue Logo allerdings dynamisiert wurde. Denn diese suchende und strebende Bewegung ist etwas, das typisch für unsere Stiftungsarbeit ist. Wir begegnen in unseren Projekten ja selten fertigen Antworten auf drängende gesellschaftliche Fragen, sondern wir suchen gemeinsam mit den Projektpartnern nach neuen Wegen. Dieses lebendige Wesen der Stiftung in eine Form zu bringen, die dennoch beweglich bleibt, war die größte Herausforderung bei der Gestaltung des Logos.