Wir helfen Projektpartnern dabei,
ihren Impuls verantwortlich für
andere Menschen und unsere Lebens-
grundlagen umzusetzen.

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Stifter & Stiftung

Bei der Software AG – Stiftung (SAGST) handelt es sich um eine eigenständige und gemeinnützige Förderstiftung bürgerlichen Rechts mit Sitz in Darmstadt. Gegründet wurde sie von dem IT-Pionier Dr. h. c. Peter Schnell, der in den 1990er-Jahren alle Anteile an dem gleichnamigen Unternehmen in die Stiftung eingebracht hat.

Seitdem ermöglicht die SAGST, die über viele Jahre Großaktionärin der Software AG, aber nie eine Unternehmensstiftung war, mit den Erträgen ihres heute ausgewogen und nach Nachhaltigkeitskriterien in Immobilien, Aktien und Renten sowie Unternehmensbeteiligungen investierten Stiftungsvermögens (1,3 Milliarden Euro) jährlich rund 250 heilsame Impulse für die (Weiter-)Entwicklung von Mensch und Gesellschaft. In diesem Kontext sehen wir unsere besondere Aufgabe auch darin, selbst aktiv Projekte zu initiieren, um damit grundlegende sowie übergreifende Veränderungsprozesse anzustoßen, die sich auch unserer Stiftungsverfassung ergeben.


Über den Stifter

Peter Schnell gehört seit den 1970er-Jahren zu den erfolgreichsten IT-Unternehmern in Deutschland. Er gründete 1969 die Darmstädter Software AG, die er bis 1996 leitete und zum Vorreiter in der Datenverarbeitung machte.

„Geld zu Reichtum oder Macht zu horten widerstrebte ihm immer; schon in den Anfängen der Firma galt, wo immer Not war oder Neues werden wollte, war er mit großzügiger Hilfe zur Stelle“, erinnert sich Dr. Manfred Klett 2002 in seiner Laudatio für Peter Schnell anlässlich der Verleihung der goldenen „Medaille für Verdienste um das Stiftungswesen“ vom Bundesverband Deutscher Stiftungen aus der Hand des ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau.

Sein wirtschaftlicher Erfolg war für den Unternehmer, so der Demeter-Pionier über seinen langjährigen Weggefährten, stets nur das „Mittel zu einem höheren Zweck“.

  • Peter Schnell als Entwickler
    Ende der 1960er-Jahre gründet Peter Schnell in Darmstadt zusammen mit anderen Programmierern die Software AG und entwickelt wenig später mit ADABAS die bis heute schnellste kommerziell verfügbare Datenbank der Welt. 1981 wird er Alleinaktionär des Unternehmens und unterstützt seit dieser Zeit gemeinnützige Projekte in Deutschland und Amerika.
  • Peter Schnell erhält hessischer Verdienstorden
    1996 verlässt Peter Schnell die Software AG und konzentriert sich seitdem auf sein gesellschaftliches Engagement in der SAGST. Aus der Hand des damaligen Minister-präsidenten Hans Eichel erhält er dafür an der Seite seiner Frau Maria Aparecida Schnell 1997 den hessischen Verdienstorden.
  • Peter Schnell bekommt Goldmedaille des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen
    2002 überreicht Bundespräsident Johannes Rau Peter Schnell die Goldmedaille des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. Die Verleihung fand im Rahmen der 58. Jahrestagung des Verbandes im Hamburger Rathaus statt.
  • Laudatio Manfred Klett auf Peter Schnell
    Die Laudatio auf Peter Schnell anlässlich der Ehrung durch den Bundesverband Deutscher Stiftungen hält damals Manfred Klett. Er betont in seiner Rede die „unternehmerische Schaffenskraft“ des Stifters, die Schnell in Aufbau, Durchgestaltung und Leitung der Stiftung eingebracht habe.
  • Stifterpaar mit Manfred Klett und Berthold Beitz
    Der Demeter-Pionier Manfred Klett (r. im Bild zusammen mit dem Stifterpaar sowie dem Unternehmer und Chef der Krupp-Stiftung Berthold Beitz) ist ein langjähriger Weggefährte Peter Schnells. In der Laudatio auf das Lebenswerk des Stifters bringt er seinen Dank für Schnells Verdienste nicht nur um den ökologischen Landau zum Ausdruck.
  • Dankesrede Peter Schnell bei der Verleihung der Goldmedaille
    Peter Schnell bedankt sich für die Goldmedaille des Bundesverbandes, die als höchste Auszeichnung im Stiftungswesen gilt. Trotzdem erhöhe sie ihn nicht, sagt er, sondern bestätige nur den Weg der Stiftung.
  • Peter Schnell empfängt das Bundesverdienstkreuz
    2009 wird Peter Schnell mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse „für besondere Leistungen auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellem, geistigem oder ehrenamtlichem Gebiet“ ausgezeichnet. Mit über 80 Jahren ist er bis heute Vorstandsvorsitzender der SAGST.

Archivmaterial: SAGST und Bundesverband Deutscher Stiftungen


Zur Stiftung

Unsere Stiftung, die über eine eigene Vermögensverwaltung verfügt und mit ihrer Anlagestrategie auch ideelle Ziele verfolgt, stellt den Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen in den Mittelpunkt. Vor diesem Hintergrund stärkt die Stiftung mit jährlich durchschnittlich 25 bis 30 Millionen Euro verschiedene gemeinnützige Initiativen vor allem in Deutschland und Europa sowie die Wissenschaftsförderung in nachstehenden Bereichen:

Anthroposophische Medizin

Wir wollen die Anthroposophische Medizin als Ergänzung zur klassischen Schulmedizin einem möglichst breiten Patientenkreis zugänglich machen.

Wichtige Voraussetzungen dafür sind die Akademisierung dieser komplementären Heilkunst und ihre Diskursfähigkeit im Austausch mit der konventionellen Medizin. Vor diesem Hintergrund fördern wir die Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Form von Habilitationen sowie Stiftungslehrstühle und -professuren an verschiedenen Universitäten. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Förderung der Ausbildung anthroposophischer Ärzte.

Da diese Bemühungen eine langfristige und vielschichtige Perspektive erfordern, ist dieser Förderbereich ein Schwerpunkt der Stiftung.

Elementarpädagogik

Mit unseren Zuwendungen im Bereich Elementarpädagogik wollen wir einen Beitrag dazu leisten, dass Kinder gesund aufwachsen können.

Vor diesem Hintergrund stärken wir gemeinnützige Kindergarten- oder Krippenprojekte sowie inklusive und ganzheitliche Ansätze, bei denen das Kindsein im Mittelpunkt steht. Konkret setzt sich die SAGST für Einrichtungen in freier Trägerschaft ein, die Heranwachsende – ihrem Alter und ihrer Persönlichkeit entsprechend – liebevoll und zugewandt in der seelischen, körperlichen wie geistigen Entwicklung begleiten und Eltern in Erziehungsfragen Rat geben. Förderfähig sind vor allem Konzepte, die Sinneserfahrungen anregen, nachhaltige Zusammenhänge im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar machen sowie das Erleben von Spiritualität und Selbstwirksamkeit ermöglichen – insbesondere auch in prekären Sozialräumen. Solche Initiativen legen neben Gemeinschaft, sozialen Beziehungen und Geborgenheit Wert auf Bewegung, Ernährung sowie die Nähe zur Natur.

Außerdem unterstützen wir wissenschaftliche Untersuchungen, die sich mit den aktuellen Herausforderungen auseinandersetzen, die die moderne Gesellschaft an unsere Kinder stellt. Ziel dabei ist es, den Diskurs darüber in Wissenschaft und Öffentlichkeit zu befördern. Ein Schwerpunkt liegt derzeit auf dem Medienkonsum von Kleinkindern und Erwachsenen sowie seinen Konsequenzen für die kindliche Entwicklung und die familiäre Bindung. Auch Maßnahmen, die den ErzieherInnen-Nachwuchs ausbilden sowie die Attraktivität des Berufsfeldes steigern, gehören zum Förderspektrum der SAGST.

Hilfe für Menschen im Alter

Wir verstehen unsere Aufgabe im Bereich „Altenhilfe“ darin, Initiativen zu unterstützen, die zukunftsfähige Wege für den Umgang mit den Herausforderungen einer immer älter werdenden Gesellschaft aufzeigen. Neben den allgemeinen demografischen Entwicklungen beobachten wir in diesem Zusammenhang, dass sich – mit zunehmender Individualisierung – tragende Familiengemeinschaften sowie Nachbarschaftsstrukturen immer mehr auflösen.

Vor diesem Hintergrund suchen wir als Stiftung nach vorbildhaften Projekten, die Lösungen für ein menschenwürdiges Leben im Alter und eine Stärkung des sozialen Zusammenhalts in der Bevölkerung anstreben. Wegweisende Ansätze gehen für uns dabei vor allem von Projekten aus, die sich nicht nur für die Interessen von Menschen im Alter einsetzen, sondern insbesondere auch neue Formen von generationenübergreifendem Zusammenleben und gegenseitiger Unterstützung anstreben.

Solche inklusiven und am Gemeinwohl orientierten Modellbeispiele lassen unter dem Einsatz von bürgerschaftlichem Engagement wichtige gesellschaftliche Entwicklungen und eine neue Alterskultur entstehen. Diese sieht im Alter einen Lebensabschnitt mit besonderer Bedeutung – sowohl für die individuelle Biografie als auch für das gesellschaftliche Zusammenleben, das nur im wechselseitigen Austausch, d. h. durch das Geben und Nehmen aller Beteiligten im Sozialraum, gelingen kann.

Hilfe für Menschen mit Assistenzbedarf

Wir wollen in diesem Bereich Initiativen stärken, die mit inklusiven Konzepten rund um die Themen „Wohnen“, „Ausbildung“, „Beschäftigung“, „Pflege“ und „Begleitung“ die individuelle Biografie der Betroffenen ins Zentrum rücken und ein möglichst hohes Maß an Selbstbestimmung für Menschen mit Assistenzbedarf anstreben.

Schwerpunkt unserer Förderung sind dabei beispielhafte Wohn- und Lebensformen, bei denen sich nicht nur tragfähige Beziehungen zwischen Menschen mit und ohne Hilfebedarf entwickeln können (Sozialraumorientierung), sondern der Einzelne auch mit seinem persönlichen Schicksal, seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen wahrgenommen wird (Personzentrierung). Auf diese Weise soll ermöglicht werden, dass Menschen mit Assistenzbedarf ihr Lebensumfeld selbstbestimmt mitgestalten, an der Gesellschaft sinnvoll teilhaben und einen eigenen Beitrag geben können.

Kinder- und Jugendhilfe

Im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe wollen wir mit unseren Zuwendungen Heranwachsende in ihrer individuellen Persönlichkeitsbildung stärken und auf ihrem Weg in die Autonomie begleiten.

Zu diesem Zweck stellen wir gemeinnützigen, anerkannten freien Trägern auf diesem Gebiet finanzielle Mittel zur Gestaltung von Angeboten zur Verfügung, die eine gesunde körperliche, seelische und geistige Entwicklung fördern sowie Eltern und Erziehungsberechtigten beratend zur Steue stehen. Als unterstützenswert erachten wir in diesem Zusammenhang u. a. ganzheitlich orientierte Initiativen, die zu Sinneswahrnehmungen und Kreativität anregen, nachhaltige Zusammenhänge begreif-, Gemeinschaft erleb- und Sinnhaftigkeit bzw. Selbstwirksamkeit erfahrbar machen sowie altersangemessen auf eine zunehmend digitalisierte Lebenswelt vorbereiten. Ausdrücklich im Fokus stehen dabei Maßnahmen zur Verbesserung der Teilhabechancen von Kindern, Jugendliche sowie jungen Erwachsene mit und ohne Assistenzbedarf, die in prekären Sozialräumen aufwachsen bzw. von Krankheit oder Traumatisierung betroffen sind.

Außerdem beteiligen wir uns mit unseren Fördergeldern an wissenschaftlichen Untersuchungen zu den gewärtigen Herausforderungen für Kindheit und Jugend sowie speziell der Nutzung von Bildschirmmedien und ihren Wirkungen auf die Gesundheit.

Landwirtschaft und Naturhilfe

Wir möchten die Nutzung und Gestaltung der Natur durch den Menschen fördern, sodass einerseits der Mensch in Beziehung mit der Natur steht und andererseits die Natur als Lebensgrundlage zukünftiger Generationen langfristig erhalten bzw. verbessert wird. Ein konservierender Naturschutz, der den Menschen aus der Natur fernhält, gehört nicht zu unseren Förderzielen.

Im Bereich „Landwirtschaft und Naturhilfe“ konzentrieren wir uns als Stiftung stattdessen auf die wissenschaftliche Erforschung und praktische Anwendung von Lebenszusammenhängen sowie die Ausbildung in der biologisch-dynamischen Landwirtschaft. Ein besonderes Augenmerk gilt neben Bodenfruchtbarkeit und Saatgut unter anderem der Haltung und Züchtung von Pflanzen und Tieren für die Bedingungen des ökologischen bzw. biologisch-dynamischen Landbaus ohne Gentechnik sowie der Qualitätssteigerung von Lebensmitteln mit dem Ziel, Körper, Seele und Geist des Menschen gesund zu ernähren.

Die bisher üblichen Forschungsmethoden sollen in diesen Zusammenhängen ergänzt werden durch die Entwicklung solcher Ansätze, die dem Lebendigen in der Natur gerecht werden und sich nicht nur auf ihre materielle Seite beschränken.

 

Schulen

Als zentrale Lern- und Lebensorte tragen Schulen Verantwortung für die gesunde Persönlichkeits-entwicklung junger Menschen. Sie geben Orientierung, auch über die Schulzeit hinaus, helfen Kindern und Jugendlichen, zukunftsorientierte Kompetenzen auszubilden, und bereiten sie auf die Herausforderungen in einer sich immer schneller wandelnden Gesellschaft vor. Dazu vermitteln Schulen Werte und Wissen sowie soziale Fähigkeiten und lebenspraktische Erfahrungen. Auch die Institution Schule selbst ist einem permanenten Wandel unterworfen, muss sie doch auf die sich verändernden und zum Teil sehr heterogenen Lebenswelten der ihr anvertrauten Heranwachsenden eingehen, das familiäre Umfeld berücksichtigen und Bildungsgerechtigkeit herstellen.

Die SAGST wendet sich vor diesem Hintergrund Förderanfragen von freien Schulträgern zu, die Konzepte oder Modellvorhaben für eine Pädagogik der Zukunft realisieren, Bildungshemmnisse, wo immer darstellbar, abbauen und den Raum als dritten Pädagogen einsetzen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf reformpädagogischen Ansätzen und ihrer Weiterentwicklung. Sie bilden seit den Anfängen der SAGST einen wesentlichen Schwerpunkt unserer Fördertätigkeit durch die Begleitung von Schulen während der Gründungsphase sowie im Aufbauprozess. Ausdrücklich unterstützen wir auch pädagogische Einrichtungen in freier Trägerschaft, die sich mit den Risiken und Chancen der digitalen Medienkultur entwicklungsorientiert auseinandersetzen wollen oder außerhalb des Lern- und Unterrichtsgeschehens Begegnung ermöglichen. In gleicher Weise Aussicht auf eine Projektfinanzierung haben präventive Maßnahmen zu Gesundheitsbildung und Ernährungsfragen sowie Ideen, die die seelische wie körperliche Resilienz stärken und für ein positives Schulklima (s. Flyer „Prävention & Gesundheit“) sorgen. In den hier genannten Zusammenhängen sind Aus- und Weiterbildungen für Lehrkräfte innerhalb des Schulorganismus ebenso förderfähig wie Forschungs- oder schulbegleitende Evaluationsprojekte, die beispielsweise zur Reflexion von Unterricht und LehrerInnenbild anregen.