Verantwortungsvolle Quartiersentwicklung: Franklin Village in Mannheim

Foto: J. Bitter

Investieren, aber mit Sinn: Das Mannheimer Vorzeigeprojekt Franklin Village ist ein spannendes Beispiel für das Mission Investment der SAGST. Das neue Wohnquartier erfüllt hohe ökologische ebenso wie soziale Ansprüche.

Das Projekt
Noch vor wenigen Jahren erstreckte sich hier eines der größten Wohnareale der US-Armee in Deutschland. Innerhalb des ambitionierten Entwicklungsprojekts bildet Franklin Village eine Art Dorf in der Stadt: Ein lebendiges, gemeinschaftlich ausgerichtetes Quartier mit 90 Mietwohnungen in Holzbauweise sowie einem hohen ökologischen und sozialen Anspruch. 

Bei der Quartiersgestaltung standen gesellschaftliche Durchmischung, Inklusion, nachhaltiges Bauen sowie zukunftsfähige Energie- und Mobilitätskonzepte im Fokus. Das Leuchtturmprojekt Franklin Village setzt diese Anforderungen auf innovative Weise um. Projektpartner waren das Berliner Architekturbüro Sauerbruch Hutton, der Projektentwickler Innovatio sowie die OT Franklin Mannheim GmbH als Bauträger.

Der Weg zum Ziel verlief allerdings nicht ohne Hindernisse. Ursprünglich sollte die SAGST das Objekt vollvermietet übernehmen, doch vor Fertigstellung musste der Bauträger Insolvenz anmelden. Um das Vorhaben dennoch erfolgreich abschließen zu können, führte die Stiftung es in Eigenregie zu Ende. „Wir sind in die Bresche gesprungen, damit das Projekt doch noch gelingt und alle MieterInnen ein Zuhause erhalten“, berichtet Stiftungsvorstand Markus Ziener. Im Februar 2024 wurden die letzten Wohnungen bezogen.

Nachhaltigkeitskriterien
Ausschlaggebend für das Investment waren neben der besonders nachhaltigen Holzbauweise auch der Ansatz der Architekten, die Bestandsgebäude in weiten Teilen zu sanieren und in das Konzept zu integrieren. Hinzu kommen Mieterstrom aus Photovoltaikanlagen auf den Dächern sowie Car-Sharing-Angebote. Gemeinschaftsflächen fördern den Austausch zwischen den BewohnerInnen, preisgebundene Mieten im Bestandsgebäude unterstreichen den sozialen Anspruch.

„All dies passt gut zur Anlagestrategie der SAGST, zumal wir aus Gründen der Risikominimierung, aber auch aus unserer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft heraus den Wohnungsbau unterstützen und hier verstärkt investieren wollen“, erläutert Markus Ziener. Daher umfasst das SAGST-Portfolio weitere gemeinschaftliche Komplexe mit Wohneinheiten, die beispielweise von Menschen mit Assistenzbedarf genutzt werden können. Hierzu zählt neben dem bereits vor einigen Jahren entwickelten Quartier Heidelberg Village auch ein Projekt in Nürtingen, das zwei sogenannte inklusive Clusterwohnungen und genossenschaftliches Wohnen kombiniert.

Wirkung
„Vom Franklin Village versprechen wir uns eine Signalwirkung, die auf andere Vorhaben ausstrahlt“, betont Marie-Luise Millotat, Leitung Asset Management. „Es zeigt, dass Holz im Geschosswohnungsbau als nachhaltige Alternative zu anderen Bauformen funktioniert. Zudem fördert die durchdachte Architektur nachbarschaftliche Begegnungen und beugt Vereinsamung vor.“ Eine moderierte Quartiers-App unterstützt diesen Austausch. Feste, Tauschbörsen und gemeinsame Ausflüge organisieren die BewohnerInnen eigenständig über diese Plattform – ein vielversprechender Start, der die Idee vom Dorf in der Stadt mit Leben füllt.