Kindergarten-Küche: Gesunde Frische schon für die Kleinsten

Kindergartenkinder im Kräutergarten
Foto: C. Fischer

Keine Frage: Je früher Kinder erleben, wie lecker gesundes Essen ist und wie viel Spaß es macht, es gemeinsam zuzubereiten, desto besser! Umso begrüßenswerter also, dass viele Kindergärten Wert auf vollwertige Verpflegung legen und die Kinder bewusst in den Kochprozess integrieren.

In der inklusiven Kita Lima in Berlin-Neukölln geschieht dies trotz eher beengter Verhältnisse in einer kindgerechten „Mitmach-Küche“. Die 1989 als Elterninitiative gegründete Einrichtung befindet sich im Erdgeschoss eines ehemaligen Ladenlokals. Schon lange bestand hier der Wunsch, die Kinder aktiver in die Essenszubereitung einbinden zu können, deshalb wurde im Zuge umfangreicher Sanierungsarbeiten in den vergangenen Jahren auch ein neuer Küchenbereich konzipiert. Um in dem kleinen Raum Podeste für die Kinder unterzubringen, wurde eigens eine platzsparende Schiebetür eingebaut. Jetzt können sie sowohl beim Kochen als auch beim späteren Spülen und Aufräumen tatkräftig mitanpacken. Das abwechslungsreiche Frühstücksbüfett und das Mittagessen werden täglich frisch, vegetarisch und fast ausschließlich mit Bio-Produkten zubereitet. Die älteren Kinder sind sogar in die Essensplanung involviert: Gemeinsam mit der Köchin überlegen sie, welche Zutaten gebraucht werden, erstellen eine Einkaufsliste und kaufen das Benötigte morgens in einer Kooperative ganz in der Nähe ein.

Völlig andere Rahmenbedingungen herrschen in dem im September 2021 eröffneten, waldorforientierten Naturkindergarten im Erfurter Stadtteil Bischleben. An dem idyllischen, direkt am Ufer der Gera gelegenen Standort nutzt die Elterninitiative ein weitläufiges Gartenareal für eine naturnahe Betreuung: Bei schlechtem Wetter bieten zwei Gartenhäuschen Schutz, doch normalerweise verbringen die Kinder ihre Tage im Freien. Im eigenen Gemüsegarten erfahren sie, wie Kartoffeln, Karotten und andere Feldfrüchte heranwachsen. Die Ernte wandert entweder gleich in den Mund oder in den Topf. Zweimal pro Woche wird selbst gekocht – auch das möglichst im Freien –, ansonsten liefert ein Caterer biologisch-vegetarische Vollwertkost. Je nach Wetter wird das Essen in einem großen Kessel über dem Feuer erwärmt oder auf dem Herd in einer der Hütten. In jedem Fall sind die Kinder mit dabei, wenn es gilt, Obst, Kräuter und Gemüse zu schneiden und daraus köstliche Gerichte zu zaubern oder auch mal Brote oder Kuchen zu backen – ein sinnliches Ereignis, das ganz nebenbei die Grundlage für vernünftige Ernährungsgewohnheiten legt und Wertschätzung für unsere Lebensmittel vermittelt.