Lebenskräfte stärken: „Vitality – from Soil to Stomach“

Gemüse auf einer Schaufel und daneben Besteck
Foto: N. E. Bach-Boesen

Während das Wissen über einzelne Inhaltsstoffe unserer Nahrung groß ist, stellt die Beschreibung qualitativer Aspekte immer wieder eine Herausforderung dar. Wie lässt sich etwa die Vitalität einer Pflanze untersuchen? Und welche Rückschlüsse ergeben sich daraus für die Nahrungsmittelqualität? Diesen Fragen geht der dänische Forscher Dr. Jens-Otto Andersen in seinem 2019 erschienenen Buch „Vitality – from Soil to Stomach“ (ISBN 9788743008903) nach.

In der von der Software AG – Stiftung geförderten Publikation beschreibt er Vitalität als Fähigkeit der Pflanze, ihre Lebensprozesse auch unter schwierigen Umständen aufrechtzuerhalten und eine gewisse Widerstandskraft zu entwickeln. Ein Beispiel dafür sind Gurken. An ihnen lässt sich ein erstaunliches Phänomen beobachten: Wenn man sie in zwei Zentimeter breite Stücke schneidet, können sie wieder zusammenwachsen. Dabei behalten sie ihre grüne Farbe und sind sogar in der Lage, die Besiedlung mit Pilzen abzuwehren. Diese Fähigkeit bildet einen interessanten Anhaltspunkt für die Vitalität der Pflanzen. In standardisierten Testreihen zeigte sich, dass Gurken aus biodynamischem und ökologischem Anbau den Pflanzen aus konventionellem Anbau in dieser Hinsicht deutlich überlegen waren.

Die biodynamische Landwirtschaft erzeugt durch Kompostierung und spezielle Präparate eine wichtige Grundlage für gesunde, vitale Böden. Jens-Otto Andersen leitet die dänische Biodynamisk Forskningsvereniging (BRAD), einen Verein, der sich für Forschungs- und Bildungsprojekte zur biodynamischen Landwirtschaft in Dänemark einsetzt und dabei auch seit vielen Jahren Faktoren für Nahrungsmittelqualität untersucht.