So weit das Auge reicht
Alexander von Humboldt (1769–1859) nannte das Auge unser „Organ der Weltanschauung“. Es vermittelt nicht nur vielfältige Informationen über die Außenwelt, sondern kann in der sogenannten Metallfarblichttherapie auch eine tiefgreifende Berührung des gesamten Menschen ermöglichen. Doch was, wenn das Augenlicht nicht oder nur eingeschränkt funktioniert? Das Projekt „Nonvisuell.digital – Das inklusive Dorf“ bietet Betroffenen Hilfestellung und schafft Begegnungsräume für Blinde und Sehende.
Sind unsere Augen das Tor zur Seele? Der Volksmund meint: ja. Schließlich sagt ein Blick mehr als tausend Worte. Die Wissenschaft wiederum weiß, dass der Sehsinn bis zu 80 Prozent aller Informationen aus der Umwelt liefert. Er gilt deshalb als der wichtigste Sinn des Menschen und als der am intensivsten untersuchte. Der Forschungsreisende Alexander von Humboldt (1769–1859) nannte das Auge unser „Organ der Weltanschauung“.
Es funktioniert im Grunde wie eine Kamera: Lichtimpulse aus der Umwelt wandern durch Hornhaut, vordere Augenkammer, Pupille und Linse, die sie wie ein Objektiv bündelt und über den Glaskörper auf die Netzhaut überträgt. Das Gehirn setzt die dort ankommenden Informationen schließlich in Bilder um – viel mehr als nur eine wundersame Rechenleistung.
Denn indem wir etwas „ins Auge fassen“, bauen wir eine Verbindung auf. Dabei schenkt uns unser Sehen neben Übersicht über das, was uns umgibt, auch intime Begegnungen mit unseren Mitmenschen: Im Blick des anderen erkennen wir nicht nur seine physische, sondern auch seelisch-geistige Präsenz.
Mehr zum Sehsinn im Kalenderblatt 09 (PDF-Download)
Projekteinblick: Sinn erleben in der Dunkelheit
Projekteinblick: Berührung über das Sehen