Die von uns geförderten Projekte sind
unsere Fenster in die Welt.

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Artenvielfalt spielerisch erleben: UN-Auszeichnung für Bauernhofkindergarten „Schwalbennest“

Kinder bei der Apfelernte
Foto: Schwalbennest/M. Häberle

Landwirtschaft und Natur zum Anfassen bietet der Bauernhofkindergarten „Schwalbennest“ auf dem Linsenbühlhof am Bodensee. Im aktiven Tun erleben die Kinder dort den Wechsel der Jahreszeiten sowie den Kreislauf von Wachsen, Gedeihen und Ernte: Auf dem eigenen Gemüsebeet im Bauerngarten ebenso wie beim Spielen auf den weitläufigen Streuobstwiesen, Äckern oder im umgebenden Wald. Sie helfen bei der Versorgung der Tiere des Hofes, bauen Insektenhotels und Igelhäuser oder legen Bienen-Blühwiesen und insektenfreundliche Kräuterbeete an. Ganz nebenbei entwickeln die Kinder ein Bewusstsein dafür, was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen – ganz im Sinne der UN-Dekade Biologische Vielfalt, die das Konzept des Kindergartens nun als gelungenes Beispiel dafür auszeichnet, wie Kinder Nachhaltigkeit und Artenvielfalt hautnah erfahren können.

Marion Häberle freut sich über die Anerkennung. Die Bäuerin des Linsenbühlhofs, selbst Mutter von drei Kindern, leitet den zertifizierten Lernbauernhof, als dessen Ergänzung im Frühjahr 2016 der Kindergarten „Schwalbennest“ eröffnet wurde. „Ohne die Unterstützung der Software AG – Stiftung hätte der Bauernhofkindergarten sein erstes Jahr finanziell nicht überstehen können“, erinnert sie sich. „Dank ihrer Starthilfe läuft unser Projekt und wird nun mehrfach prämiert.“

Zusätzlich zum UN-Preis erhält der Kindergarten auch noch eine Zertifizierung der baden-württembergischen Landesinitiative BeKi – Bewusste Kinderernährung. „Der Bauernhof ermöglicht den Kindern Erfahrungen, die vielen Altersgenossen heute vorenthalten bleiben“, betont auch SAGST-Projektleiterin Elke Rahmann. „Das tägliche Eingebundensein in diesen besonderen Erlebnisraum wirkt sich heilsam auf die Entwicklung der Kinder aus.“

Der Linsenbühlhof liegt am westlichen Ende des Bodensees auf der Halbinsel Höri und wird in dritter Generation im Nebenerwerb bewirtschaftet. Zwanzig Kindergartenkinder ab drei Jahren tauchen jeden Vormittag in das Leben auf dem Bauernhof ein. Einen besonderen Anziehungspunkt stellen die vielen Tiere dar: Zwölf Milchkühe und ihre Kälber leben auf dem Hof, hinzu kommen Kaninchen, Schafe und Lämmer, Hühner, zwei Hängebauchschweine, Gänse, Enten, der Hofhund sowie mehrere Katzen – und natürlich Schwalben. Dem natürlichen Bewegungsdrang der Kinder kommt das weitläufige, natürliche Gelände entgegen, zum Spielen stehen jede Menge Naturmaterialien wie Holz, Stroh oder Kies zur Verfügung. „Bei uns können Kinder mit allen Sinnen lernen, entdecken und forschen; bei uns wird gestaunt, gefüttert, gepflanzt, geerntet, gebuddelt, geklettert und gerannt“, heißt es auf der Website des Kindergartens. „Das stärkt nicht nur das eigene Körpergefühl, sondern auch das Immunsystem.“