Gedenkjahr zum 100. Todestag von Rudolf Steiner

Rudolf Steiner (geb. am 27. Februar 1861 in Donji Kraljevec im heutigen Kroatien, gestorben am 30. März 1925 in Dornach/Schweiz) war ein österreichischer Philosoph und Begründer der Anthroposophie. Sein ganzheitliches Weltbild hat unzählige Initiativen befruchtet, von denen die Waldorfschulen oder der biodynamische Landbau wohl die bekanntesten sind. Auch die Werte der Software AG – Stiftung (SAGST) beziehen sich auf Rudolf Steiner: „Anthroposophisch motiviert, pluralistisch orientiert“, mit diesem Ausspruch lässt sich ihr Engagement für Freie Schulen und Heilpädagogik sowie Integrative Medizin oder zukunftsfähige Landwirtschaft zusammenfassen.
Großveranstaltung in Stuttgart
Zahlreiche Veranstaltungen erinnern 2025 an Steiners Lebenswerk und fragen nach der Relevanz seiner Impulse für die heutige Zeit. So wird anlässlich des 100. Todestags der Stuttgarter Schlossplatz vom 28. bis 30. März 2025 zu einem lebendigen Marktplatz der Anthroposophie. Unter dem Motto „Vielfalt lieben“ erwartet die BesucherInnen ein breites Programm, das die vielfältige Praxis der Anthroposophie aufzeigt und reflektiert. Eine Kulturbühne und mehrere Themenzelte laden zum aktiven Erleben und Mitmachen ein.
Auf der Hauptbühne wird ein buntes Programm aus Musik, Eurythmie, Zirkus und Podiumsdiskussionen geboten. Renommierte Persönlichkeiten diskutieren zu aktuellen Themen wie „Die Zukunft des freien Menschen in einer zerrissenen Gesellschaft“ oder „Nachhaltiges Wirtschaften“. In Dialogforen finden vertiefte Gespräche zu Ernährung, Pädagogik und Ökonomie statt, die offen und kritisch auf die Zukunft ausgerichtet sind.
Auch die von der SAGST seit vielen Jahren geförderten „Freunde der Erziehungskunst“ werden vor Ort sein. Im Themenzelt „Waldorf Weltweit“ informiert der Verein über notfallpädagogische Projekte und präsentiert eine gleichnamige Foto-Ausstellung, die 2019 in Zusammenarbeit mit der Leica Camera AG entstand.
Ringvorlesung und Symposium der Alanus Hochschule
Mit einem interdisziplinären Programm wirft die Alanus Hochschule im Gedenkjahr darüberhinaus einen differenzierten Blick auf den Begründer der Anthroposophie. Die öffentliche Ringvorlesung „Zukunftsimpulse im Werk Rudolf Steiners“ (10. März bis 16. Juni) in Alfter beleuchtet u. a. Steiners Anregungen für eine nachhaltige Wirtschaft oder die Heilpädagogik als Ausgangspunkt inklusiver sozialer Entwicklung. Das ebenfalls öffentliche Symposion „Rudolf Steiner und die Menschenrechte“ am 20./21. März am Standort Mannheim thematisierte kontroverse Aspekte wie Vorwürfe des Irrationalismus und des Rassismus in Steiners Werk.
Literaturtipp:
Pünktlich zum Rudolf-Steiner-Gedenkjahr befragt Steiner-Kenner Wolfgang Müller den Begründer der Anthroposophie und sein Werk von heute aus neu: Wer war Rudolf Steiner? Was waren die Themen, die er so intensiv verfolgte? Auch die Kritik an ihm kommt ausführlich zur Sprache, vor allem aber Steiners bedeutende Impulse für eine dringend notwendige Neuorientierung der Gegenwartskultur.
Wolfgang Müller: Das Rätsel Rudolf Steiner. Irritation und Inspiration, Kröner Verlag 2025.
Weiterere Informationen:
Auf der Website Anthroposophie.de bündelt die Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland Termine in einem Veranstaltungskalender zum Gedenkjahr. Für die Nordwestschweiz und das Dreiländereck rund um Basel und das Goetheanum in Dornach informiert die Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft mit der Website Steiner100.ch. Auch das Projektteam „RS2025“ baut seine Website weiter aus: In der Rubrik „Einblicke“ sind interessante Videos rund um Steiner und die anthroposophischen Praxisfelder aufgeführt.