Die von uns geförderten Projekte sind
unsere Fenster in die Welt.

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Integrativ und individuell: Klinik Havelhöhe

Luftaufnahme der Klinik Havelhöhe
Foto: L. de Souza

Das anthroposophische Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe ist als Akutklinik mit integrativem Ansatz und akademisches Lehrkrankenhaus der Charité Teil der regulären medizinischen Versorgung in Berlin. Neben sämtlichen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten der leitlinienorientierten Medizin nutzen die behandelnden ÄrztInnen auch ergänzende Therapien. Das Spektrum reicht von naturheilkundlichen Arzneimitteln über Bewegungs- und Kunsttherapien bis hin zu Ernährungsberatung und speziellen pflegerischen Anwendungen wie Wickeln oder Auflagen. Auch zum Thema Krebserkrankungen ist im Hause jede Menge Kompetenz vorhanden, wie die Zertifizierung als Onkologisches Zentrum durch die Deutsche Krebsgesellschaft zeigt. Dass die PatientInnen das integrative und auf ihre individuelle Lebenssituation ausgerichtete Angebot zu schätzen wissen, belegt eine aktuelle Untersuchung: Demnach ist die Klinik Havelhöhe derzeit das beste Krankenhaus Berlins und zudem bundesweit unter den Top 5 aller Kliniken in den 15 größten deutschen Städten.

Neben der hervorragenden praktischen Versorgung gibt es auch das Forschungsinstitut Havelhöhe (FIH). Seit 1999 setzt es sich praxisnah mit diversen Bereichen der Anthroposophischen Medizin auseinander, um diese noch besser in den modernen wissenschaftlichen Diskurs einbringen zu können. Über die Jahre haben sich hier verschiedene Arbeitsgruppen zur Tumortherapie sowie zur Chronobiologie und Schlafmedizin, aber auch zur Alters- und Diabetesforschung oder zu Fragestellungen aus der Lungenheilkunde und zur Arzneimittelsicherheit entwickelt. Das FIH ist seit Jahren regelmäßig auf nationalen und internationalen Kongressen – etwa dem European Congress of Integrative Medicine – präsent und wurde nicht nur dort für seine Forschung ausgezeichnet. Das Institut erhielt mehrfach den Holzschuh-Preis für Komplementärmedizin, mit dem beispielsweise 2017 die Arbeiten am FIH zur integrativen Behandlung von PatientInnen mit fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsenkrebs gewürdigt wurden.

Die SAGST fördert diese Aktivitäten seit 20 Jahren. „Die wissenschaftliche Grundlagenarbeit am FIH ist ein wichtiger Baustein für die solide Evaluation und Weiterentwicklung der Anthroposophischen Medizin“, sagt Projektleiterin Silvia Eller. „Die am FIH durchgeführten Studien belegen, dass diese mit ihrem integrativen Ansatz die konventionelle Medizin überzeugend erweitern kann, etwa im Bereich der Medikation älterer Menschen, bei Kindern mit ADHS oder auch bei der Behandlung von Allergien.“

Zu den großen Forschungsvorhaben der letzten Jahre gehörten neben EvaMed, einem Projekt, in dem Prof. Dr. med. Harald Matthes die Sicherheit von Arzneimitteln untersuchte, auch das sogenannte Netzwerk Onkologie, welches zahlreiche Publikationen aus der Versorgungsforschung veröffentlichen konnte, und eine breit angelegte, randomisierte Studie zur krebsbedingten chronischen Erschöpfung (Cancer-Related Fatigue) bei Mammakarzinom-Patientinnen. In Kooperation mit dem Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke sowie der Medizinischen Hochschule Hannover nahmen die ForscherInnen auch hierbei die Potenziale anthroposophischer Therapien unter die Lupe und erarbeiteten ein multimodales, mit Bewegungstherapie kombiniertes Therapiekonzept. Dieses soll nun mit weiteren PartnerInnen u. a. in München, Freiburg, Filderstadt und Arlesheim (Schweiz) in einer neuen, vierjährigen Studie weiter erforscht werden.