Die von uns geförderten Projekte sind
unsere Fenster in die Welt.

Die von uns geförderten Projekte sind
unsere Fenster in die Welt.

Lebendiges Lernen am Bodensee: die Unterseeschule

Kinder mit Spaten auf der Baustelle
Foto: B. Arntzen

Das pädagogische Konzept der Unterseeschule orientiert sich an individuellen Entwicklungsbedürfnissen und setzt dabei auf altersgemischtes Lernen ohne Druck. Die von dem gemeinnützigen Verein „Lebendiges Lernen“ ursprünglich in Konstanz gegründete Einrichtung ist seit einigen Jahren in Radolfzell angesiedelt, wo auf einem großen, naturnahen Grundstück ein Neubau für Schule und Kindergarten errichtet wurde. Nach mehreren, teils abgeschlossenen, teils noch in Planung befindlichen Erweiterungen soll hier künftig Platz für rund 120 Kinder und Jugendliche zur Verfügung stehen.

Im Garten mit Hochbeeten, Biotopen und Matschecken, einem Weidenhäuschen und Hühnern können sie ihre Umwelt unmittelbar erleben und viele Fragen aus dem Unterricht auch ganz praktisch weiterverfolgen. Angelehnt an das Stufenmodell von Jean Piaget lernen die SchülerInnen bis zur 10. Klasse jahrgangsübergreifend in vier Entwicklungsstufen. Der Kindergarten ist an den Impulsen der Montessori- und Pikler-Pädagogik ausgerichtet und ermöglicht es den Kleinen, Spiel- und Lernprozesse in ihrem eigenen Tempo zu gestalten. Auch der Übergang in die Schule ist ausgesprochen flexibel angelegt: Ältere Kindergartenkinder können die Eingangsstufe probeweise besuchen und dann je nach Schulreife an zwei Terminen im Jahr dorthin wechseln.

Wenn sich bei den Jugendlichen in der Mittelstufe erste Berufswünsche abzeichnen, absolvieren sie einige Tage oder auch mehrere Wochen lang Praktika bei Betrieben und Unternehmen in der Region. Da derzeit keine internen Schulabschlüsse angeboten werden, erfolgt eine individuelle Vorbereitung z. B. auf den Wechsel an eine weiterführende Schule oder die Aufnahme einer Ausbildung. „Mit ihrem besonderen Ansatz unterstützt die Unterseeschule individuelle Lernwege auf beispielhafte Weise“, ist SAGST-Projektleiterin Elke Rahmann überzeugt. „Speziell mit Blick auf die Debatte um bessere Inklusion im Bildungsbereich halte ich ihr Modell einer Werkrealschule für zukunftsweisend.“