Foto: D. Schwery

Naturnahes Lernen, Verantwortung für Tiere und die Erde übernehmen – diesen Werten fühlt sich die Schule Bauernhof Schmeli in Brig (Kanton Wallis/Schweiz) verbunden. Im Vordergrund steht die persönliche Potenzialentfaltung in einem selbstbestimmten und -organisierten Lern-Rhythmus, für den der Bauernhof optimale Rahmenbedingungen bietet. Die staatlich bewilligte Privatschule mit handlungspädagogischer Ausrichtung ist aus einer Elterninitiative hervorgegangen und die erste Alternative zu öffentlichen Schulen im Großraum Brig. Sie deckt den gesamten Zeitraum der Primarschule ab, der in der Schweiz mit dem vierten Lebensjahr beginnt und acht Jahre dauert. Zum Schuljahr 2022/23 startete der Schulbetrieb mit 16 Kindern, die – teilweise in altersgemischten Gruppen – auf dem Hofgelände nicht nur den üblichen Lernstoff, sondern auch eine enge Verbundenheit zwischen Mensch, Tier und Natur erleben. Bis 2024 soll die Schulgemeinschaft auf 24 Kinder anwachsen.

Der Biohof umfasst eine Milchwirtschaft mit hofeigener Sennerei. Ein Teil des Schulalltags findet in direkter Anbindung an das Gut statt, auf dem es neben Kühen auch Schweine, Hühner, Katzen und einen Hund sowie Esel, Schafe und Pferde gibt. Zusätzlich zu mehreren Schulräumen und einer großen Küche stehen den Kindern diverse Außenplätze, ein großes Tipi und ein Schulgarten zur Verfügung. Auch wöchentliche Ausflüge in den Wald sind fester Bestandteil des Unterrichts. Da Schulen in freier Trägerschaft in der Schweiz keinerlei Mittel durch die öffentliche Hand erhalten, ist die Neugründung bei der Anschubfinanzierung auf Hilfe angewiesen. Die Software AG – Stiftung unterstützt die Initiative, bei der es sich nach Einschätzung von SAGST-Projektleiter Andreas Rebmann um ein echtes Leuchtturmprojekt handelt: „Das Zusammenwirken zwischen Pädagogik und Natur sowie deren Einbettung in einen Bio-Bauernhof sind in der Schweiz beispiellos und daher geeignet, einen nachhaltigen Impuls für weitere innovative Schulgründungen auszulösen“, ist er überzeugt.