Foto: C. Fischer

Waldorfschulen und auch Kindergärten suchen bundesweit dringend pädagogische Fachkräfte. Mit der Waldorf-Fach- und Berufsfachschule für Sozialpädagogik in Hamburg ist vor einigen Jahren ein Ort zur qualifizierte Aus- und Weiterbildung in Norddeutschland entstanden, an dem seit 2021 auch ErzieherInnen ausgebildet werden.

Waldorfpädagogisch geschulte ErzieherInnen werden händeringend gesucht – die Schule verspricht hier wichtige Entlastung für Einrichtungen im norddeutschen Raum. Nachdem die Berufsfachschule bereits mehrere Klassen für die zweijährige Ausbildung zum/r staatlich anerkannten Sozialpädagogischen AssistentIn eingerichtet hatte, konnte sie ihr Angebot 2021 als Fachschule ausbauen. Die Aus- bzw. Weiterbildung zum Erzieher bzw. zur Erzieherin  ist auf drei Jahre angelegt und mündet ebenfalls in einem Abschluss mit staatlicher Anerkennung. Die Qualifizierung findet praxisintegriert statt: Die Auszubildenden arbeiten drei Tage pro Woche in einer sozialen Einrichtung wie Kindergarten oder Hort, zwei Tage besuchen sie den Unterricht. Eine entsprechende Vergütung durch die Praxisstellen sorgt für finanzielle Entlastung – ein Modell, das auf große Nachfrage stößt.

Zusätzlich zu den Inhalten des regulären Lehrplans vermittelt die Fachschule den ganzheitlichen Ansatz der Waldorfpädagogik, die Kopf, Herz und Hand ansprechen will. „Die ErzieherInnen begleiten kleine Kinder so, dass diese sich im eigenen Tempo entwickeln können“, erklärt SAGST-Projektleiter Timotheus Wersich. „Vorbild und Nachahmung, Rhythmus und Wiederholung spielen dabei in Kindergarten und Krippe eine wichtige Rolle.“ Neben fachlicher Theorie und Praxis ergänzen bzw. vertiefen deshalb auch künstlerische Elemente die Ausbildung: Musik, Eurythmie, Sprachgestaltung und plastisch-bildnerisches Gestalten erweitern die Ausdrucksmöglichkeiten der Auszubildenden und unterstützen sie in ihrer Persönlichkeitsbildung.