Die von uns geförderten Projekte sind
unsere Fenster in die Welt.

Die von uns geförderten Projekte sind
unsere Fenster in die Welt.

Naturnahe Kindheit: Wurzeln schlagen inmitten der Stadt

Außenbereich des Kindergartens
Foto: Die Wilde 13

„Nicht aus Büchern, sondern durch lebendige Ideen, durch heitere Geselligkeit müsst ihr lernen.“ Diesen Leitsatz von J. W. von Goethe hat sich auch Die Wilde 13 in Darmstadt auf die Fahnen geschrieben. Die 1994 als Elterninitiative gegründete Einrichtung betreut mittlerweile 64 Kinder im Alter von einem Jahr bis zum Ende ihrer Grundschulzeit. Zunächst im Krabbelhaus, später dann im Kindergarten sowie dem angeschlossenen Hort können die Mädchen und Jungen in vertrauter Atmosphäre heranwachsen.

Die Grundlage für die pädagogische Arbeit vor Ort stellt der Ansatz der ungarischen Kinderärztin Emmi Pikler dar, wonach Eigenaktivität, Nachahmung und Bewegung im Mittelpunkt der frühkindlichen Entwicklung stehen. Eine anregende, bewusst vorbereitete und geschützte Umgebung, in der sich alle wohl- und in ihrer Individualität angenommen fühlen, sind den Darmstädter PädagogInnen dabei besonders wichtig. Gleichzeitig legen sie bei der Betreuung ihrer Schützlinge großen Wert auf persönliche Freiräume, Mitbestimmungsmöglichkeiten sowie verlässliche Strukturen, die im Alltag Sicherheit und Orientierung vermitteln.

Einen Großteil ihrer Zeit verbringen die Kinder trotz der unmittelbaren Nähe zum Stadtzentrum im Grünen. Im Hof und Garten der Wilden 13 finden die Jüngsten natürliche Materialien zum selbstbestimmten Spielen oder Entdecken sowie zahlreiche Erfahrungsfelder, die ihrer Bewegungsfreude Raum geben. Dies fördert nicht nur Kreativität und Handlungskompetenz, sondern auch die Wahrnehmung der eigenen Selbstwirksamkeit. Dazu trägt maßgeblich der von Eltern und Kindern in partizipativer Zusammenarbeit mit dem Verein Naturspur e. V. neu gestaltete Außenbereich bei. Seit seiner Fertigstellung im Herbst 2021 verfügt er neben einem Kletter- und Matschbereich nun auch über eine Ruhezone auf der Terrasse vor dem Gruppenraum. Die baufälligen Hochbeete wurden durch stabile Nachfolger ersetzt, die die Kinder jetzt wieder von der Aussaat bis zur Ernte durch die Jahreszeiten begleiten.

Zusätzlich bereichert wurde das Areal in der Kahlertstraße durch einen Rutschenhügel sowie einen Kriechtunnel. Die auch zur Erhaltung der Betriebserlaubnis erforderlichen Maßnahmen hat u. a. die Software AG – Stiftung (SAGST) finanziell unterstützt. Durch ihre Förderung, rund 30 Jahre nach Gründung der südhessischen Initiative, möchte die SAGST einen Beitrag dazu leisten, dass auch die nächste Generation den eigenen Körper sowie die Welt um sich herum aus freier Kraft begreifen und so lebenslang eine respektvolle Beziehung zur Natur eingehen kann.