Die von uns geförderten Projekte sind
unsere Fenster in die Welt.

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Persönliche Stärken im Fokus: Selbstwirksam und ohne Druck lernen

Hände bearbeiten eine Kupferschale
Foto: C. Fischer

Vor den Toren von Darmstadt befindet sich in direkter Nähe zum Odenwald die Lukas-Schule Mühltal. Die 2008 ins Leben gerufene und auf Grundlage der Waldorfpädagogik arbeitende Einrichtung wendet sich mit ihrem Angebot gezielt an Kinder und Jugendliche, die infolge von Lernstörungen oder ihrer sozial-emotionalen Entwicklung eine heilpädagogische Förderung benötigen. „Viele, die uns von der fünften bis zur zwölften Klasse besuchen, haben früher regelmäßig die Schule geschwänzt“, schildert Schulleiter Horst Wagner. Ihm ist es deshalb wichtig, eine Lernumgebung frei von Druck zu schaffen – ohne Angst vor Tadel, eng getakteten Klassenarbeiten oder dem Sitzenbleiben.

„Langatmiges Zuhören und ermüdende Vorträge gibt es bei uns nicht“, so der Pädagoge. Zentral für den Unterrichtsansatz der Lukas-Schule sei vielmehr die Arbeit mit den eigenen Händen. Die Erfolgserlebnisse, die die Heranwachsenden auf diese Weise hätten, bilden dabei die Basis für alles weitere Lernen. In diesem Sinne findet sich neben Gartenbau beispielsweise auch das Werken mit Holz, Metall oder Ton auf den Stundenplänen der Schüler:innen, die im Mühltal echte Selbstwirksamkeit erfahren und ausreichend Zeit für die Entfaltung ihrer individuellen Stärken bekommen. „Das Ausprobieren der eigenen Fähig- und Fertigkeiten im praktischen, sinnstiftenden Tun“, ergänzt Klassenlehrerin Felicitas Thellmann-Noller, „lässt eine ganz besondere Arbeitsatmosphäre entstehen, in der sich die Mädchen und Jungen konzentrieren und im sozialen Miteinander etwas erreichen können.“

Um auf die steigende Nachfrage nach einem solchen alternativen Konzept auch in Zukunft reagieren und den Bedürfnissen von immer mehr jungen Menschen noch besser entsprechen zu können, wird das einstige Industriegebäude am Flusslauf der Modau aktuell ausgebaut. Bis zum Schuljahr 2023/24 soll der Bildungsort auf insgesamt acht Klassen mit zusätzlichen Werk- und Fachräumen anwachsen und um eine Schulküche inklusive Speisesaal sowie eine eigene Turnhalle erweitert werden. Dadurch ist künftig die Möglichkeit zum Erreichen eines qualifizierten Schulabschlusses sowie der anschließende Übergang in ein selbstständiges Leben lückenlos gegeben.