Die von uns geförderten Projekte sind
unsere Fenster in die Welt.

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Stark für Familien: BabylotsInnen unterstützen Paare und Alleinerziehende in herausfordernden Lebenslagen

Schwangere im Beratungsgespräch
Foto: SeeYou

Es mangelt an Schlaf, das Baby schreit, das Leben steht plötzlich Kopf: Die ersten Monate nach der Geburt können trotz aller Freude über den Nachwuchs anstrengend sein und von großer Unsicherheit begleitet werden. Mache ich alles richtig? Ist es in Ordnung um Hilfe zu bitten? Und welche Möglichkeiten habe ich, sollten die Großeltern weit entfernt leben oder der Kindsvater keine Unterstützung sein?

Gerade wenn schwierige Familienkonstellationen, finanzielle Nöte oder gesundheitliche Probleme und sprachliche Barrieren in dieser Situation zusätzlich belasten, braucht es Menschen, die alleinstehende Mütter sowie werdende Eltern in besonderen Lebensverhältnissen stärken, damit Überforderung nicht den Alltag bestimmt oder das gesunde Aufwachsen der Kinder beeinträchtigt wird. Ein Präventionsprogramm der Treuhandstiftung SeeYou des Kinderkrankenhauses Wilhelmstift in Hamburg setzt genau hier an: Es arbeitet seit rund zehn Jahren mit sogenannten ambulanten BabylotsInnen zusammen – in der Regel erfahrene SozialpädagogInnen, die diese Familien schon während der Schwangerschaft zur Seite stehen und sie motivieren, weitere Beratung in Anspruch zu nehmen. Sie vermitteln passgenaue, möglichst wohnortnahe Hilfen in allen Fragen, die für die Familien eine Belastung darstellen. Für jede von ihnen wird so – auf freiwilliger und kostenfreier Basis – ein ganz individuelles tragfähiges Unterstützungsnetz geknüpft, das die jeweilige Lage wahr und ernst nimmt, Selbsthilfepotenziale aktiviert und auch in künftigen Krisenzeiten belastbar ist.

„Geburtskliniken und Arztpraxen“, erklärt Geschäftsführer Dr. Sönke Siefert den innovativen Ansatz von SeeYou, „bieten dabei einen niedrigschwelligen und stigmatisierungsfreien Zugang zu den Familien und eigenen sich deshalb als zentrale Kontaktpunkte zu den Frühen Hilfen sowie anderen regionalen Unterstützungsangeboten.“ Aus diesem Grund habe SeeYou das Programm 2007 im Kath. Marienkrankenhaus Hamburg ins Leben gerufen. Seitdem wurde es kontinuierlich ausgeweitet: Heute sind BabylotsInnen in neun Bundesländern an mehr als 70 Geburtskliniken – flächendeckend in Hamburg, Frankfurt und Berlin – sowie in 32 Frauen-, Kinder- und Jugendarztpraxen im Einsatz. Damit erreicht das Programm jährlich mehr als 115.700 Familien, das entspricht – so heißt es in einer Pressemitteilung des Projektträgers – rund 15,5 Prozent aller Geburten in Deutschland.

„Auf diese Weise“, hebt Jana Weische von der Software AG – Stiftung hervor, „leisten die Babylotsen einen wichtigen Beitrag zum präventiven Kinderschutz, der – sowie die ambulanten Angebote – vor dem Hintergrund von Corona gerade immer mehr an Bedeutung gewinnt. Durch ihre empathische, wertschätzende und verbindliche Unterstützung zum Teil schon im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge gelingt den Babylotsen und Babylotsinnen etwas, was unserer Erfahrung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe zufolge eher schwierig ist: Psychosozialbelastete Familien nehmen Hilfen frühzeitig wahr und Kinder können sich trotz nicht optimaler Startbedingungen bestmöglich entwickeln.“