Die von uns geförderten Projekte sind
unsere Fenster in die Welt.

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Wieder Anschluss finden: Back on Track

Mentorin und Mentee beim muttersprachlichen Unterricht
Foto: Back on Track e. V./A. Hammoud

Millionen Kinder und Jugendliche aus Syrien oder dem Irak sind in den vergangenen Jahren durch Krieg und Vertreibung aus den öffentlichen Bildungssystemen gefallen. Viele waren jahrelang auf der Flucht, manche können heute als Teenager kaum oder gar nicht lesen und schreiben. In sogenannten Willkommensklassen lernen sie zwar die deutsche Sprache, verlieren aber während dieser Zeit meist weiter den Anschluss an andere relevante Schulfächer.

Das Berliner Bildungsprogramm „Back on Track“ setzt deshalb ergänzend auf muttersprachlichen Unterricht in den Fächern Englisch, Mathematik und anderen Naturwissenschaften. Arabischsprachige Lehrkräfte – selbst Geflüchtete – unterstützen die Heranwachsenden als ehrenamtliche MentorInnen. Mit dem Ansatz des selbstorganisierten Lernens vermitteln sie ihnen in wöchentlichen Treffen die nötigen Kompetenzen, um selbstbestimmt ihre kriegs- und fluchtbedingten Bildungslücken aufzuarbeiten. Das pädagogische Konzept ist dabei inspiriert von den Methoden, die an der Evangelischen Schule Berlin Zentrum (ESBZ) und dem Education Innovation Lab in Berlin entwickelt wurden.

Die SAGST fördert dieses wichtige Engagement für mehr Chancengerechtigkeit über drei Jahre. „Back on Track knüpft an den vorhandenen Ressourcen an, arbeitet mit gezielter Unterstützung und stärkt nicht nur das Selbstbewusstsein, sondern auch die Selbstorganisation“, erklärt Projektleiterin Silvia Eller. „Wir nehmen uns viel Zeit, zu verstehen, wo ein Kind hinmöchte und welche Stärken es hat“, heißt es auf der Website der Initiative. „Dann überlegen wir mit ihm gemeinsam, was es benötigt, damit es am Ende den Schulabschluss erreichen kann, den es erreichen möchte.“

Das muttersprachliche Lernen sorgt für eine entspannte Atmosphäre. Hinzu kommt, dass die MentorInnen durch ihre eigenen Fluchterfahrungen viel Geduld und Verständnis für die besondere Situation der Kinder und Jugendlichen aufbringen, die häufig unter Traumatisierungen leiden. Begleitend zu den wöchentlichen Treffen gibt es außerdem Elterncafés für die Familien, in denen diese sich über Bildungs- und Erziehungsfragen austauschen können.