Die von uns geförderten Projekte sind
unsere Fenster in die Welt.

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Wohnschule für inklusives Zusammenleben

Menschen mit Assistenzbedarf sowie Betreuerin beim Lernen für die Wohnschule
Foto: Inklusiv Wohnen Aachen e. V.

Wie können auch Menschen mit hohem Betreuungsbedarf mitten in unserer Gesellschaft so normal wie möglich leben? Das Projekt Inklusiv Wohnen Aachen (IWA) des gleichnamigen Vereins bietet ab Sommer 2023 neue Perspektiven.

Für eine Gruppe von elf Frauen und Männern mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen – darunter auch drei junge Menschen mit einer komplexen Mehrfachbehinderung – entsteht hier ein Zuhause, in dem sie mit Studierenden ohne Assistenzbedarf zusammenwohnen werden. Das Herzstück des modernen Neubaus im Aachener Stadtteil Brand bilden zwei WGs für jeweils fünf oder sechs Personen mit Behinderung sowie vier Studierende. Dort gibt es neben den einzelnen Zimmern mit Bad und kleiner Teeküche auch einen großzügigen, gemeinschaftlich genutzten Bereich. Das Staffelgeschoss hält darüber hinaus weitere Wohnungen für diejenigen bereit, die gerne an die inklusive Gemeinschaft andocken möchten. Wenn alles nach Plan läuft, werden die verschiedenen Einheiten im Sommer 2023 bezugsfertig sein.

Die BewohnerInnen mit Betreuungsbedarf bekommen die Miet- und Nebenkosten im Rahmen der Grundsicherung bezahlt. Assistenz- und Pflegeleistungen werden durch das Persönliche Budget individuell finanziert und über den Trägerverein „Inklusiv Wohnen Aachen“ organisiert. Dieser entlohnt auch die Studierenden, die pro Woche 15 Stunden einfache Freizeit-Assistenz übernehmen und den Wohnraum zu sozialverträglichen Preisen mieten können. Als Vorbereitung bietet IWA schon seit Sommer 2021 eine „Wohnschule“ an, die u. a. von der Software AG – Stiftung (SAGST) gefördert wird. Sie richtet sich an die zukünftigen MieterInnen mit Behinderung, deren Angehörige sowie die Studierenden. Sie alle haben sich auf diese Weise bereits kennengelernt und können sich auf das Zusammenleben einstimmen. Lebenspraktische Themen wie gesunde Ernährung oder Arbeiten im Haushalt stehen ebenso auf dem Programm wie Erkundigungen im Stadtteil. „Wo kann man einkaufen gehen und wo sind die Bushaltestellen? Solche Fragen schon vorab zu klären und sich Gedanken über den WG-Alltag zu machen, wird allen Beteiligten den gemeinsamen Start erleichtern“, ist SAGST-Projektleiter Konrad Lampart überzeugt. „Wir sind beeindruckt von der guten Planung dieses anspruchsvollen Projektes, das Vorbildcharakter für weitere Vorhaben dieser Art entwickeln kann.“