Ausgezeichnetes Gemeinschaftswerk: Bienenskulptur am Goetheanum
Die neue Bienenskulptur im Gartenpark des Goetheanum in Dornach (Schweiz) lädt zur sinnlichen Begegnung mit dem Wesen der Bienen ein. Das von der Software AG – Stiftung (SAGST) geförderte Bauwerk erhielt kürzlich gleich zwei Würdigungen aus architektonischen Fachkreisen.
Die rund sieben Meter hohe, begehbare Lehmskulptur wurde mit einem Anerkennungspreis des Regierungsrats des Kantons Solothurn im Rahmen der Auszeichnung für Baukultur geehrt sowie mit einer Honourable Mention der internationalen Architekturplattform March. Entworfen wurde sie von der Basler Künstlerin Barbara Schnetzler in Zusammenarbeit mit dem Architekten Balthasar Wirz. Der turmartige Bau hat die Form einer aufgerichteten Bienenwabe und ist ein echtes Gemeinschaftswerk: 64 Freiwillige – darunter Fachleute ebenso wie interessierte Laien, Kinder und Erwachsene – wirkten in mehreren Workshops an den Lehmarbeiten mit.
Sinnlicher Erlebnisraum
Wer den Raum betritt, taucht in warme, wachsduftende Dunkelheit ein. Durch Glasfenster kann man je nach Jahreszeit den Insekten bei ihrer Arbeit in mehreren, nach außen offenen Bienenstöcken zusehen, durch Hörtrichter ihr Summen hören. Nur von oben fällt gedämpftes Licht in den Innenraum. Das Konzept überzeugte auch die Jury des Solothurner Architekturpreises, die sich von der poetischen Einfachheit des Bauwerks beeindruckt zeigte. Mit „schlichten Mitteln“ sei hier etwas geschaffen worden, das „alle Sinne tief berührt“ und dem „Baubetrieb der Bienen ein Denkmal setzt“.
„Hier ist ein Ort entstanden, an dem Kunst, Naturbeobachtung und Bewusstseinsbildung zusammenfinden“, ergänzt Sebastian Bauer, Projektverantwortlicher der SAGST. „Die Bienenskulptur macht sichtbar, was Rudolf Steiner als Wesen der Bienen beschrieben hat – ihr Zusammenleben als Bild für ein künftiges, solidarisches Miteinander der Menschen.“
Erbaut in unmittelbarer Nähe zur Sternwarte und einer Wildblumenwiese, erlaubt die Skulptur spannende Einblicke in die wesensgemäße Demeter-Bienenhaltung. Zugleich ist sie Teil eines größeren ökologischen und pädagogischen Konzepts des Gartenparks am Goetheanum. Dazu zählt auch der neue, ebenfalls preisgekrönte Präparatepavillon in markanter Holzbauweise, der über Herstellung und Anwendung der biodynamischen Präparate informiert.