Lebendige Naturerfahrungen im Herzen des Dummersdorfer Ufers

Nur wenige Kilometer vom Travemünder Fährhafen entfernt liegt das Naturschutzgebiet Dummersdorfer Ufer, für dessen Erhalt sich der gleichnamige Landschaftspflegeverein seit mehr als fünf Jahrzehnten engagiert. Auf dem rund 6.000 Hektar großen Areal in Schleswig-Holstein fühlen sich nicht nur seltene Vogelarten sowie alte Schaf- und Ziegenrassen zuhause, sondern auch der Naturkindergarten „Bergwichtel", der 2002 gegründet wurde. Sein Ziel ist es, den Kindern schon im frühen Alter auf spielerische Weise eine tiefe Verbundenheit zu ihrer Umwelt nahezubringen.
Das Leben in der Gemeinschaft findet hier das ganze Jahr über im Freien statt – bei Regen, Schnee oder Sonnenschein. Die Drei- bis Sechsjährigen können so die Jahreszeiten hautnah wahrnehmen und lernen die Rhythmen der Natur ganz selbstverständlich kennen – wie beispielsweise durch die Geburt der Lämmer zur Osterzeit, die von den Kindern immer wieder aufs Neue sehnsuchtsvoll erwartet wird. Diese wiederkehrenden Abläufe helfen ihnen, sich beim Aufwachsen zu orientieren und ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen zu entwickeln. Auf ihrer täglichen Entdeckungsreise – sei es im eigenen Gemüsegarten, auf den Streuobstwiesen oder in den artenreichen Biotopen – erfahren die Mädchen und Jungen ganz nebenbei, wie wichtig es ist, die Flora und Fauna, die sie umgibt, zu verstehen und zu schützen. Im Umgang mit Hühnern oder Enten etwa bauen sie darüber hinaus soziale Kompetenzen auf, tragen Verantwortung und üben Rücksicht.
Der ganzheitliche Ansatz der gemeinnützigen Einrichtung stößt auch bei den Eltern auf große Zustimmung. Aufgrund der hohen Nachfrage eröffnete der Verein im Sommer 2023 eine weitere Kindergartengruppe. Um das Gelände rund um Naturschutzstation und Schafstall auch bei extremen Wetterbedingungen als geschützten Raum für Spiel und Bewegung nutzen zu können, wurde kürzlich eine gemütlich eingerichtete Schutzhütte aufgestellt. Sie dient als Ruhe- und Rückzugsort zum Aufwärmen an kalten Tagen oder für gemeinsame Mahlzeiten. Ein neu angelegter, bepflanzter Wall schenkt zusätzlichen Schutz, wenn der Wind an der nahegelegenen Ostsee besonders kräftig weht. Beide Maßnahmen wurden u. a. von der Darmstädter Software AG – Stiftung gefördert. Projektleiterin Elke Rahmann erklärt dazu: „Die Kinder können die Pflege der historischen Kulturlandschaft ihrer Region rund um den Hofbetrieb aus nächster Nähe erleben. Sie nehmen die dort tätigen Menschen sowie sich selbst dabei in einem sinnvollen Bezug zu ihrer Umgebung wahr und spüren die Selbstwirksamkeit ihres Handelns.“