Von- und miteinander lernen in der Natur

Unweit von Rheinufer und Waldpark sind im Stadtteil Neckarau ein inklusiver Naturkindergarten sowie das Projekt Zwischenraum beheimatet. Der Mannheimer Verein Lebensnahes Lernen will auf diesem besonderen Areal vor allem Kinder mit persönlichen Herausforderungen und Jugendliche in Entwicklungskrisen stärken, für die der Zugang zu regulären Bildungseinrichtungen häufig erschwert ist. Das AUFI, ein inspirierender Spiel- und Erlebnisraum inmitten der Natur, fördert den Bewegungs- und Tatendrang der Heranwachsenden in nahezu uneingeschränkter Weise. Das handlungs- und waldorfpädagogische Konzept wird durch vielfältige praktische Aktivitäten ergänzt. In der eigenen Werkstatt erfahren die Mädchen und Jungen Selbstwirksamkeit in handwerklicher und künstlerischer Interaktion. Auch die Verantwortung für die vor Ort lebenden Tiere – Hühner, Schafe und Kaninchen – sowie die Pflege des Obst- und Gemüsegartens sind fester Bestandteil des Tagesablaufs im Naturkindergarten, den die Drei- bis Sechsjährigen gemeinsam mit Jugendlichen aus dem sogenannten Zwischenraum gestalten.
„Wir möchten Kindern unterschiedlicher Altersstufen Gelegenheit geben, ihre Umwelt hautnah zu erleben, den Umgang mit Tieren zu erlernen und vor allem den Kontakt zu anderen Menschen zu stärken“, erklärt Gabriele Pohl, die pädagogische Leiterin des Vereins. Sie hebt hervor, wie wichtig solche Erlebnisse sind, um eine gesunde Beziehung zu sich selbst und dem sozialen Umfeld aufzubauen: „Kinder brauchen eine anregende Umgebung, die es ihnen ermöglicht, aktiv die Welt zu gestalten. Denn Bildung ist ein ganzheitlicher Prozess, in dem die eigenen Fähig- und Fertigkeiten kontinuierlich wachsen.“
Um das Gemeinschaftsprojekt weiter auszubauen, wurden drei einstige Schrebergärten im Jahr 2022 umfassend hergerichtet. Neben Kletter- und Spielmöglichkeiten stehen in der „Zukunftswerkstatt“ nun zwei Bauwagen als Aufenthaltsbereiche sowie ein moderner Kuppelbau für Feste und Veranstaltungen unterschiedlicher Art zur Verfügung. Unterstützt wurde das sozialraumbelebende Vorhaben u. a. von der Software AG – Stiftung (SAGST). Elke Rahmann, Projektleiterin bei der SAGST, betont: „Der Verein bietet benachteiligten Kindern und Jugendlichen einen geschützten Ort zur Entwicklung, an dem sie in ihren Bedürfnissen wahrgenommen und einfühlsam begleitet werden.“