SAGST implizit 2021

Bewegung gilt als Ausdruck kindlicher Lebensfreude, Vitalität und Entdeckungslust. Aber auch uns Erwachsene treibt dieser Entwicklungsmotor an: Über innere und äußere Bewegung lernen wir und gewinnen Erkenntnisse, über die Welt und uns selbst – ein bewegtes Leben lang.

Diesem Phänomen des Lebendigen ist die SAGST mit ihrer neuesten Stiftungspublikation auf den Grund gegangen und hat in unterschiedlichen Lebensfeldern heilsame Aspekte von Bewegung beleuchtet – auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie.

Sie hat nicht nur unseren Stiftungsalltag verändert, sondern auch viele unserer Förderpartner vor große Herausforderungen gestellt. Gleichwohl soll nicht COVID-19 dieses Heft bestimmen. Wir möchten uns mit dem Schwerpunkt „Eurythmie“ vielmehr erneut einem Thema zuwenden, das sonst eher selten auf der Medienagenda steht und dessen Wirkung auf den Menschen nur schwer zu erklären ist – implizit eben.

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ONLINE-SPECIAL

  • Eurythmie entfaltet auch innerhalb von Organisationen eine beachtliche Wirkung: Sie bringt Rhythmus und Bewegung in den Arbeitsalltag zurück, führt zu neuer Aufmerksamkeit gegenüber altbekannten KollegInnen und wirkt sogar bei langen Videokonferenzen erfrischend. So erleben es zumindest die Mitarbeitenden der SAGST, die seit September die neuen Angebote zur Betriebseurythmie nutzen.

  • Die Bewegungskunst Eurythmie als kulturwandelnden Faktor neu denken – das ist das Anliegen der Eurythmistin und Kulturmanagerin Vera Koppehel. Deshalb erprobt sie neue Formate im Bereich der Entwicklungs- und Prozesseurythmie ebenso wie im Rahmen der Ausbildung FLOW&U am Institute for Inspired Movement in Kopenhagen. Im Interview berichtet sie, welche Fragen sie bei ihrer Arbeit leiten.

  • Mit Eurythmietherapie das Immunsystem stärken? Das ist nicht erst seit COVID-19 ein Thema. Es gibt eine ganze Reihe heileurythmischer Übungen, mit denen die körpereigenen Abwehrkräfte unterstützt werden können. Wir stellen Ihnen drei davon vor.

  • Das vielleicht ungewöhnlichste Schulfach der Welt ist sehr viel mehr als „Namentanzen“, erklärt Ulrike Langescheid, Eurythmieprofessorin mit Schwerpunkt Eurythmiepädagogik an der Alanus Hochschule. Denn Eurythmie schult nicht nur körperliche Geschicklichkeit und Koordination, sie stärkt auch die Willenskraft und hilft dabei, sich selbst zur Umgebung in Beziehung zu setzen.

  • Manchmal führen auch verschlungene Wege zur Entscheidung für ein Eurythmie-Studium. Der Alanus-Student Laurens Hoschützky (24) berichtet im Interview, wie er sich – für ihn selbst unerwartet – entschieden hat, Eurythmiepädagogik zu studieren.

  • Schon im Waldorfkindergarten gehört Eurythmie zum pädagogischen Konzept. Märchen und kleine Geschichten helfen den Kindern, in die gemeinsamen Bewegungen einzutauchen, wie die erfahrene Eurythmistin Iris Fischer erklärt.

  • Das Thema „Bewegung“ begleitet uns durch alle Lebensphasen. Im Alter ist sie mit besonderen Herausforderungen verknüpft: Jeder dritte Mensch über 65 Jahren stürzt laut Studien mindestens einmal pro Jahr, bei den über 80-Jährigen sogar jeder zweite. Eine bundesweite Studie erforscht in diesem Zusammenhang, ob Bewegungstherapien wie Tai-Chi oder Heileurythmie bzw. Eurythmietherapie die Gefahr, im Alter hinzufallen, reduzieren können.

  • Auf einen Baum klettern, über Wurzeln balancieren oder einen Hang hinunterrutschen: Im Waldkindergarten „Die Wildlinge“ der Gemeinschaft Schloss Tempelhof gibt es keine fertigen Spiel- oder Sportgeräte, sondern jede Menge Freiraum für individuelle Bewegungserfahrungen.

  • Bewegung als Thema im Zusammenhang mit der Beobachtung und Auswertung kristalliner Strukturen? Was zunächst abwegig klingt, ist auf den zweiten Blick durchaus nachvollziehbar – liegt doch dem Kristallisationsprozess eine bewegte Entwicklung zugrunde. Bei der Kupferchlorid-Methode, einer speziellen Form der qualitativen Lebensmittelforschung, spüren WissenschaftlerInnen diesen inneren Vorgängen nach.

  • Bewegung ist nicht nur zielgerichteter Sport oder spielerisches Toben. Bewegung zeigt sich auch im Jahreslauf, im Rhythmus der Natur oder als innerer Vorgang, wenn wir uns mit einem bestimmten Thema auseinandersetzen. Das erleben auch die Gäste im Bienenhaus im Landkreis Schaumburg (Niedersachsen). Das ungewöhnliche Bauwerk will als Begegnungs- und Lernort ökologische Zusammenhänge mit allen Sinnen erfahrbar machen.

  • Entscheidend für ein erfülltes und selbstbestimmtes Lebensende sind neben einer stabilen Gesundheit für viele SeniorInnen auch die vertraute Umgebung und soziale Kontakte. Diese finden immer seltener innerhalb der Familie, sondern stattdessen mit Menschen aus der Nachbarschaft statt. Zivilgesellschaftliches Engagement, wie es vom Nachbarschaftsheim Darmstadt e. V. seit über 70 Jahren ausgeht, gewinnt vor diesem Hintergrund verstärkt an Bedeutung.